Rund 2,5 Millionen Menschen kommen jedes Jahr in den Berliner Reichstag – doch auf das 2014 angekündigte Besucher- und Informationszentrum des Bundestages müssen sie noch warten. Das Projekt soll nun voraussichtlich im Jahr 2030 abgeschlossen sein, sagte der stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Kubicki auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Ich hoffe sehr, dass dieses Ziel beibehalten werden kann.“ Der Liberaldemokraten ist Vorsitzender des Presbyterianischen Bau- und Raumfahrtausschusses.
Sicherheitskontrollen werden künftig im neuen Besucherzentrum südlich des Tiergarten-Reichstags durchgeführt. Die Geräte sind seit Jahren in provisorischen Baracken vor dem Parlamentsgebäude im Einsatz, allerdings nur als Notlösung. Das neue Zentrum wird außerdem Tagungsräume sowie Platz für ein Café und ein Restaurant bieten. Nach der Besichtigung sollten Sie den Reichstag durch den Tunnel unter der Scheidemannstraße erreichen.
Die zuständige Task Force Immobilien des Bundes habe kürzlich in einer Sitzung des Bauausschusses über die „Komplexität der laufenden Planung“ berichtet, erklärte Kubiki. Um die Frist 2030 einzuhalten, müssen alle Beteiligten auf Bundes-, Landes- und Landesebene eng zusammenarbeiten. „Jedes Jahr weiterer Verzögerungen wird die Kosten dramatisch in die Höhe treiben“, warnte der FDP-Politiker. „Die Planänderung ist pures Gift.“
Das Projekt war ursprünglich mit 150 Millionen Euro veranschlagt. Nach Angaben der Berliner Zeitung bestätigte das Bundesfinanzministerium kürzlich, dass die Obergrenze bei 252,8 Millionen Euro liegt. Einschließlich der Kostenrisiken beläuft sich die Finanzierung laut der Zeitung kürzlich auf rund 365 Millionen Euro.
Zu den Attraktionen des Reichstags, der nach der Renovierung im Jahr 1999 wiedereröffnet wurde, gehört neben der Arbeit des Reichstags auch der Bundestag mit seiner spektakulären Glaskuppel, die einen Blick über Berlin bietet.