Das Unternehmen möchte das mobile Kryptogeschäft vorantreiben
Eine ganze Reihe verschiedener Krypto-Börsen stellt ihren Kunden den Handel mit Cyberwährungen wie Bitcoin, Ether & Co. über verschiedene Plattformen zur Verfügung. Ergänzend zum Login über den Browser stellen die Anbieter meist eigene Smartphone-Apps zur Verfügung, wodurch Krypto-Fans die Möglichkeit haben sollen, auch von unterwegs mit den digitalen Assets zu handeln. Allerdings gehen Anleger bei großen oder wichtigen Geschäften oft nicht über mobile Apps, die Transaktionen werden stattdessen am Computer abgewickelt. So erklärte Anatoly Yakovenko, Mitbegründer der Solana-Blockchain und der gleichnamigen Kryptowährung, kürzlich in einem Blogbeitrag. „Die Mints, Trades, Listings und Transfers, die für das tägliche Leben von Krypto-Enthusiasten entscheidend sind, ziehen uns von unserem Leben mit anderen ab“, sagte er. „Die einzigen Unternehmen, die über die Ressourcen verfügen, um die mobile Zukunft des Selfstorage zu schaffen, von der wir alle träumen, Apple und Google, haben keine Updates für ihre Krypto-Roadmaps gegeben.“
Ausgezeichnete Kompatibilität und Sicherheit für Android-Handys
Für die Entwickler von Solana Labs somit Grund genug, sich dieser Aufgabe selbst anzunehmen. Yakovenko kündigte den “Solana Mobile Stack” für Android-Geräte an, also eine Benutzeroberfläche, die es Nutzern erlaubt, systemeigene Web3-Apps zu bedienen. Der enthaltene Seed Vault, ein Verwahrungsprotokoll, bietet zudem die Möglichkeit, dass Transaktionen sofort signiert und private Schlüssel getrennt von Wallets, Apps und dem Android-Betriebssystem verwahrt werden können. In Verbindung mit dem Mobile Wallet Adapter und den darin eingebundenen Zahlungsfunktionen können diverse Dienste einfach und sicher genutzt werden, verpricht das Unternehmen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei auch der Solana dApp Store ein, mit dem sich dezentrale Web3-Apps auf Android-Geräte bringen lassen, ergänzt das Unternehmen.
Krypto-Smartphone wird mit Solana Mobile Stack geliefert
Aber das ist noch nicht alles: Das Entwicklerstudio präsentiert mit dem “Saga” ein eigenes Smartphone, das bereits mit dem Solana Mobile Stack ausgeliefert wird. Auch SeedVault ist auf dem “Flaggschiff-Gerät” schon vorab installiert und eng in das Betriebssystem integriert. Aus Sicht von Yakovenko ist das Konzept der Verknüpfung von Kryptowährungen mit Smartphones nur folgerichtig. „Fast 7 Milliarden Menschen nutzen weltweit Smartphones und mehr als 100 Millionen Menschen besitzen digitale Assets – und beide Zahlen werden weiter wachsen“, sagte der Mitgründer in einer Ankündigung. „Saga setzt einen neuen Standard für die Web3-Erfahrung auf dem Handy.“
Das Solana Saga verfügt über ein 6,67 Zoll großes OLED-Display, 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 512 Gigabyte große Festplatte. Darüber hinaus kommt im Saga die Snapdragon 8 Gen 1-Plattform von QUALCOMM zum Einsatz, die bislang als High-End-Hardware gilt. Nach Angaben von Solana Labs soll das Smartphone 1.000 US-Dollar kosten, wobei für Vorbestellungen eine Anzahlung von 100 US- Dollar erforderlich ist. Zur Zeit werden jedoch Entwickler bevorzugt, um den Solana Mobile Stack in Verbindung mit dem Saga zu testen. Die Auslieferung der vorbestellten Geräte ist für das erste Quartal 2023 geplant.
Hohe Nachfrage nach Saga-Phone
In einem kürzlichen Gespräch mit Brad Smith und David Hollerith von Yahoo Finance erklärte Yakovenko, worum es bei dem Krypto-Smartphone geht. „Zunächst einmal ist der Solana Mobile Stack ein Stück Software, das es den Nutzern ermöglicht, ihre Schlüssel so im Telefon zu speichern, dass niemand sie jemals stehlen kann“, sagte der Entwickler. „Und dann kann man mit jeder Münze bezahlen, wie mit einem Token in einem Café. Solche Dinge sind meiner Meinung nach ziemlich wichtig und transformativ für die Kryptowährung, da es sich nicht um eine große Technologie handelt.“
Während des Interviews würdigte Yakovenko die im Smartphone verwendete Hardware mit folgenden Worten: „Dieses Gerät sollte wahrscheinlich für 1.300 oder 1.400 US-Dollar verkauft werden. Aber wir wollen etwas Gutes für unsere Gemeinschaft tun.“ Infolgedessen seien in den ersten 24 Stunden nach Beginn der Vorbestellungskampagne mehr als 1.500 Geräte bestellt worden. Inzwischen haben mehr als 10.000 Interessenten einen Platz auf einer Warteliste bekommen.
Wer vorbestellt hat, erhält Saga NFT
Angaben von Solana Labs zufolge ist die Solana-Blockchain zum einen die schnellste Blockchain der Welt und zum anderen das am schnellsten wachsende Ökosystem in der Kryptowelt. Angesichts von Millionen aktiver Adressen kann das Unternehmen nun auch behaupten, die größte Plattform für NFTs zu bieten. Deshalb erhalten Vorbesteller der Saga auch einen “Saga Pass”. Hierbei soll es sich um ein NFT handeln, das den Besitzern der ersten Saga-Generation exklusiv zugeteilt werden soll.
Das Krypto-Smartphone von HTC ist gescheitert
Wie das Techportal t3n berichtet, ist das Saga-Handy von Solana aber keineswegs das erste mobile Krypto-Projekt in der Branche. Im Jahr 2018 präsentierte der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC mit “Exodus” ein Mobiltelefon, welches als Hardware-Wallet funktionieren sollte und mit Hilfe einer Micro-SD-Karte mit 400 Gigabyte Speicherplatz einen Blockchain-Knoten lokal verwalten konnte. Das Projekt wurde von einigen Größen der Kryptoindustrie wie beispielsweise Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin und Litecoin-Entwickler Charlie Lee positiv bewertet. Im Anschluss daran hatte das Unternehmen auch eine günstigere Einstiegsvariante sowie eine Sonderedition auf den Markt gebracht. Diese entstand in Zusammenarbeit mit der Krypto-Börse Binance. Doch laut t3n wurde das “Cryptophone” ein Reinfall.
Quelle: www.finanzen.net