Es folgt ein Hack auf den nächsten: Das US Federal Bureau of Investigation (FBI) teilte zuletzt mit, dass die Lazarus Group, für den Hack der Kryptowährungsplattform Ronin Network im März 2022 verantwortlich war.
In praktisch jedem Zusammenhang ist diese Zahl eine Sensation. ” Die Entwicklung ist so schnell, dass die Menschen nicht mehr mithalten können”, sagt Kim Grauer. Er ist Forschungsleiter bei der Analysefirma Chainalysis, die sich mit Hacks beschäftigt.
Kryptosektor mit Milliardenverlusten
Kriminelle Hacker haben laut Chainalysis im Jahr 2021 etwa 3,2 Milliarden US-Dollar in verschiedenen Kryptowährungen gestohlen. Das entspricht sechsmal mehr als im Jahr 2020. Im aktuellen Jahr kam es bereits zu sechs Hacker-Angriffen, wodurch mindestens 100 Millionen US-Dollar gestohlen wurden. Außerdem gab es Dutzende kleinerer Hacker-Angriffe, bei denen es um mindestens 10 Millionen US-Dollar ging.
Auf dem anonym agierenden Krypto-Blog “rekt.news”, beschrieb der Verfasser dieses Gefühl der Ohnmacht, welches mit dem enormen Aufkommen dieser großen Angriffe einhergeht:
„Wird man sich nächste Woche noch an dieses Ereignis erinnern?“ Eine durchaus berechtigte Frage. „Dieser Sektor entwickelt sich unglaublich schnell“, sagt Experte Grauer.„Die Möglichkeiten für neue Unternehmen, ans Netz zu gehen, sind dermaßen umfangreich, dass die Leute in einem noch nie dagewesenen Tempo investieren. Dazu investieren sie Geld in Plattformen, die nicht besonders gut strukturiert oder verwaltet sind.„ Eine weit verbreitete Anlagestrategie ist es, in vielleicht 50 verschiedene neue Protokolle und Token zu investieren und dann auf den Durchbruch eines von ihnen zu hoffen“, sagt sie.
Wallet auf der Sanktionsliste
Bereits zwei Wochen nach dem Angriff wurde die Krypto-Wallet, welche die gestohlenen Münzen beinhaltet, auf die Sanktionsliste der USA gesetzt. Der Grund dafür liegt darin, dass das FBI einen Zusammenhang zwischen der Wallet und Nordkorea erkennen konnte.
Auch wenn neue Rückverfolgungsinstrumente inzwischen Aufschluss über einige der großen Krypto-Hacks geben, bleibt die Fähigkeit der Strafverfolgungsbehörden, Gelder wiederzuerlangen und sie an die Anleger zurückzugeben, begrenzt. Das große Risiko, sein Geld zu verlieren, bleibt zumindest vorerst Teil des Krypto-Spiels.
Quelle: www.heise.de