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„Krisenmodus“ ist „Wort des Jahres“ – „Die Realität ist ziemlich düster“

Markieren Sie das Jahr mit Sprache

„Krisenmodus“ ist „Wort des Jahres“ – „Die Realität ist ziemlich düster“.aussiedlerbote.de
„Krisenmodus“ ist „Wort des Jahres“ – „Die Realität ist ziemlich düster“.aussiedlerbote.de

„Krisenmodus“ ist „Wort des Jahres“ – „Die Realität ist ziemlich düster“

Seit fast einem halben Jahrhundert wählt der Verein Deutsche Sprache aus Tausenden von Vorschlägen ein Wort aus, das damals eine besondere sprachliche Bedeutung für das gesellschaftliche Leben hatte. Die Jury gibt nun ihre Entscheidung bekannt.

Die Deutsche Philologische Gesellschaft hat den Begriff „Krisenmodus“ zum „Wort des Jahres 2023“ gewählt. Die Jury erläuterte, dass die Krise schon immer da gewesen sei, ihren Höhepunkt aber offenbar erst im letzten Jahr erreicht habe und wie sie bewältigt wurde. An zweiter Stelle folgte „Antisemitismus“, gefolgt von „Unlesbarkeit“. Insgesamt wählte die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) aus 1.800 Vorschlägen zehn Begriffe aus, die einen besonderen sprachlichen Einfluss auf das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Jahres hatten.

Andrea Ewels, Geschäftsführerin von GfdS, sagte: „Diese Liste spiegelt die Realität wider, die im Moment ziemlich düster ist.“ Sie sagte, die Gesellschaft befinde sich seit 2020 im „Krisenmodus“, weil die Coronavirus-Pandemie, Russlands Angriff auf die Ukraine, die Energiekrise , Bildungsleiden und der Angriff der Hamas auf Israel. „Der Ausnahmezustand ist zu einem Dauerzustand geworden“, sagte Ewers. „Er löst Gefühle der Angst, Unsicherheit und Ohnmacht aus. Diese Gefühle beherrschen den Alltag und man weiß nicht, was als nächstes passieren wird.“

Häufigkeit spielt keine Rolle

Die Vorschläge kommen von verschiedenen Medien und jeder kann Begriffe einreichen. „Bei der Wahl des ‚Worts des Jahres‘ ist nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks ausschlaggebend, sondern seine Bedeutung und Popularität“, erklärt der Deutschsprachige Verband. Die ausgewählten Wörter und Ausdrücke sind nicht mit Rezensionen oder Empfehlungen verbunden.

Letztes Jahr wurde „Zeitenwende“ ausgewählt. Der Begriff „bezieht sich im Allgemeinen auf den Übergang in eine neue Ära“ – in diesem Sinne hat der russische Ministerpräsident Olaf Scholz den Begriff nach dem russischen Angriff auf die Ukraine „prominent verwendet“. „Friedenskrieg“ und „Gaspreisbremse“ belegten den zweiten bzw. dritten Platz.

Die Jury besteht aus Linguisten und Medienexperten sowie Unternehmensvorständen und wissenschaftlichem Personal. Das „Wort des Jahres“ wurde erstmals 1971 von der GfdS gekürt und wird seit 1977 regelmäßig gekürt.

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Quelle: www.ntv.de

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