Krieg gegen die Ukraine: So sieht es aus
Die Ukraine hat von Deutschland ihr drittes Luftverteidigungssystem Iris-T zur Abwehr russischer Angreifer erhalten. Es sei diese Woche übergeben worden und umfasst drei Trägerraketen, einen Radarsensor, einen Generator und zugehörige Lenkflugkörper, teilte das Bundesverteidigungsministerium gestern mit. Die Ukraine erhält außerdem Ersatzteile sowie technische und logistische Unterstützung.
Deutschland leistet damit einen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung, der kritischen Infrastruktur und der Soldaten in der Ukraine – insbesondere im bevorstehenden Winter, in dem erneut mit steigenden Zahlen zu rechnen ist. Der russischen Seite wird voraussichtlich eine besondere Bedeutung bei Angriffen zugeschrieben die Infrastruktur. Dazu gehören Wärmekraftwerke und Stromversorgung.
Selenskyj dankt Iris-T
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt für die Lieferung des Luftverteidigungssystems. „Deutschland hat ein sehr starkes Paket vorgeschlagen – das haben wir mit Herrn Bundeskanzler vereinbart“, sagte Selenskyj gestern Abend in einer täglichen Videoansprache.
Vor allem vor dem Winter ist es wichtig, die Luftverteidigung mit dem „Iris-T“-System und zusätzlichen Flugabwehrraketen zu stärken. „Das wird unseren Soldaten und der Verteidigung unserer Städte sehr helfen“, sagte Selenskyj. In einem Telefongespräch mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak sprach er auch über Luftverteidigung und die Bekämpfung von Drohnen.
EU verspricht neue Hilfe
EU-Staats- und Regierungschefs EU-Länder haben zugesagt, die Ukraine bis zum zweiten Kriegswinter weiterhin mit Waffen und Munition zu beliefern. Sie versprachen außerdem die Bereitstellung weiterer Generatoren und mobiler Heizwerke sowie verstärkte Bemühungen, Russland zu einer Beteiligung an der Behebung der Kriegsschäden zu zwingen.
Die EU wird der Ukraine und ihrem Volk entscheidende finanzielle und wirtschaftliche Hilfe leisten, humanitäre und militärische Unterstützung leisten und so lange wie nötig diplomatische Hilfe leisten, heißt es in der gestern angenommenen Erklärung der Staats- und Regierungschefs . Die Unterstützung der EU für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine ist unerschütterlich.
Bundeskanzler Olaf Scholz ist davon überzeugt, dass der aktuelle Fokus auf den Krieg in Gaza daran nichts ändern wird. Der sozialdemokratische Politiker sagte nach dem Gipfel, dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sei versichert worden, dass „unsere Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen wird“. Unterdessen haben sich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban und der neue slowakische Ministerpräsident Robert Fico gegen weitere Hilfen ausgesprochen.
Anhaltender Beschuss von Städten
Die Lage in der Ukraine bleibt schwierig. Selenskyj ging in seiner Rede nur auf Hotspots wie Avdievka im Osten des Landes ein. Er sprach nur von den enormen Verlusten der russischen Streitkräfte. Beobachtern zufolge stehen die ukrainischen Streitkräfte vor Ort jedoch unter starkem Druck.
Viele Menschen wurden bei dem Beschuss von Cherson verletzt
Offiziellen Quellen zufolge wurden viele Menschen in der Südukraine verletzt. Die Stadt Cherson wurde von den Russen heftig beschossen. Mehr als ein Dutzend Wohngebäude in der Innenstadt seien beschädigt worden, sagte Stadtoberhaupt Roman Mrotschko gestern auf Telegram.
Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden in der Stadt insgesamt sieben Menschen verletzt. Alexander Prokudin, der Chef der Militärverwaltung der Region, schrieb spät in der Nacht, drei Frauen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden. Auch die Stadt Berisław wurde beschossen, wobei eine Person verletzt wurde.
Es war zunächst unklar, ob es sich um Artilleriefeuer oder Raketen- und Drohnenangriffe handelte. Zumindest geht man davon aus, dass über dem Gebiet zwei in Russland hergestellte Kampfdrohnen abgefangen worden sein sollen. Unterdessen wurde auch aus der benachbarten Region Nikolaev über Beschuss berichtet. Nach Angaben der ukrainischen Luftverteidigungskräfte haben die ukrainischen Luftverteidigungskräfte dort drei luftgestützte Ch-59-Raketen abgefangen. Informationen aus dem Kriegsgebiet konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Das ist heute wichtig
In Malta findet eine von der Ukraine organisierte internationale Konferenz statt. Die Organisatoren erwarten, dass rund 60 Länder an der Konferenz teilnehmen, auf der die Ukraine ihren Zehn-Punkte-Plan für ein friedliches Ende ihres Krieges mit Russland bekannt machen will.
Quelle: www.bild.de