zum Inhalt

Krieg gegen die Ukraine: Hier ist die Situation

Selenskyj und Macron
Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer Pressekonferenz in Kiew.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertete die angekündigte Lieferung französischer Aufklärungspanzer als wichtiges Signal an andere westliche Länder. „Frankreich bringt seine Verteidigungsunterstützung für die Ukraine auf ein neues Niveau und ich danke Präsident (Emmanuel) Macron für seine Führung“, sagte Selenskyj gestern Abend in einer Videoansprache. Radpanzer mit Kanonen wurden hauptsächlich zur Aufklärung eingesetzt. In der besetzten Region Saporoschje hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben erneut russische Soldaten treffen können.

Frankreich hofft, der Ukraine “leichte Kampfpanzer” liefern zu können.

Macron kündigte nach einem Telefonat mit Zelenskyj Pläne für die Lieferung der Panzer an. Wie viele Panzer Frankreich bis wann an die Ukraine übergeben wollte, war zunächst unklar. Nach Angaben des Elysee-Palastes handelt es sich um die ersten Kampfpanzer nach westlichem Vorbild, die an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden. Selenskyj lobte: „Das ist ein klares Signal an alle unsere Partner: Panzer westlicher Bauart wurden nicht ohne vernünftigen Grund an die Ukraine geliefert.“

Tatsächlich sind in der Ukraine bereits westliche Panzer eingegangen Vergangenheit, obwohl diese eher dem US-amerikanischen Personentransporter M113 ähneln – einem kleineren Kettenfahrzeug. Deutschland stellte der Ukraine außerdem 30 Cheetah-Flugabwehrpanzer zur Verfügung. Die von Russland angegriffene Ukraine hat noch keinen vollwertigen westlichen Kampfpanzer wie den französischen Leclerc oder den deutschen Leopard erhalten.

Kiew: Dutzende Russen wurden in der Region Zaporozhye getötet oder verletzt

Das ukrainische Militär meldete einen weiteren erfolgreichen Angriff auf russische Truppen. Achtzig russische Soldaten seien am Dienstag bei einer Offensive in der eingenommenen Stadt Tokmok in der südlichen ukrainischen Region Saporoschje getötet oder verwundet worden, teilte der Kiewer Generalstab mit.

Wladimir Rogov, ein Sprecher der russischen Besatzungsbehörden von Zaporozhye, behauptete jedoch, das Ziel des ukrainischen Angriffs sei das Regionalkrankenhaus von Tokmok gewesen. Ein Militärarzt und mehrere Patienten wurden getötet. Außerdem wurden Fotos eines stark beschädigten Gebäudes gezeigt. Diese Informationen wurden jedoch nicht unabhängig bestätigt.

Seit mehreren Tagen meldet die Ukraine wiederholt großangelegte Angriffe auf versammelte russische Streitkräfte. Laut Kiewer Quellen wurden allein beim Angriff auf ein russisches Militärlager in Makijiwka in der Region Donezk 400 feindliche Soldaten und bei einem weiteren Angriff im Dorf Tschulakiwka in Cherson 500 feindliche Soldaten getötet. Moskau hingegen hat nur zugegeben, dass in der Silvesternacht mindestens 89 Angehörige seiner Armee durch ukrainischen Beschuss getötet wurden.

Die neue Kirche feiert Weihnachten im Kiewer Höhlenkloster

Im ukrainischen Kirchenstreit hielt die Ukrainische Neue Orthodoxe Kirche zum ersten Mal eine Weihnachtsmesse im berühmten Kiewer Pechersk-Kloster ab. Nach dem orthodoxen Kalender findet der Gottesdienst am kommenden Samstag statt. Zuvor war der Pachtvertrag der mit Russland konkurrierenden ukrainisch-orthodoxen Kirche bis Ende des Jahres nicht verlängert worden.

Die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die traditionell enge Beziehungen zu Russland hat, hat sich erst nach der russischen Invasion im vergangenen Februar von Moskau losgesagt. Zuvor wurde die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche 2018 mit staatlicher Hilfe als neue Staatskirche gegründet. Es wurde dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) zugeordnet.

Wichtige Ereignisse heute

Im Donbass gehen die intensiven Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen weiter. Russland versucht weiterhin erfolglos, die rechtswidrig annektierte Region Luhansk und Donezk vollständig unter seine Kontrolle zu bringen. Auch in den von Moskau besetzten, aber teilweise von der Ukraine befreiten Gebieten Chersson und Zaporozhye gingen die Kämpfe weiter.

Kommentare

Aktuelles