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Kretschmer begrüßt Drängen auf mehr Ostdeutsche in Spitzenpositionen

Michael Kretschmer
Ministerpräsident von Sachsen Michael Kretschmer spricht in seinem Büro.

Sächsischer Staatskanzler Michael Kretschmer (CDU) glaubt, dass mehr Ostdeutsche in Führungspositionen den gesamtdeutschen Zusammenhalt stärken werden. „Es ist völlig klar: Ob in Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft oder Medien – wir brauchen mehr Frauen und Männer ostdeutscher Herkunft in Führungspositionen“, sagte er am Mittwoch vor dem DDR-Beauftragten Carsten Schneider in diese Richtung. Es ist auch wichtig für die Akzeptanz der Institution selbst, da der Zusammenhalt gestärkt wird, wenn Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen in verantwortlichen Positionen sitzen. „Klar ist auch, dass es vor allem auf Können und Leistung ankommt. Aber wir Ostdeutschen müssen das vor niemandem verheimlichen.“

Nach einer Schneider-Recherche wurden Ostdeutsche von Bundesbehörden beschuldigt und Bundesgerichte Es gibt sehr wenig Stimme darin. Obwohl rund 20 Prozent der Bevölkerung Ostdeutsche sind, bekleiden sie nur 13,5 Prozent der Spitzen- und obersten Bundesbehörden. Würden nur die fünf ostdeutschen Bundesländer ohne Berlin als Geburtsorte herangezogen, wären es nur 7,4 %. „Mehr als 32 Jahre nach der Wiedervereinigung sind Ostdeutsche in Führungspositionen in unserem Land deutlich unterrepräsentiert – ein Problem, das nach wie vor ungelöst ist“, sagte er. Nicht nur in Politik und Verwaltung, sondern auch in Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Justiz und Medien sollen mehr Ostdeutsche in Führungspositionen gebracht werden.

Sächsische Generalstaatsanwältin Katja Meier (Grüne) verwies in diesem Fall auf das Grundgesetz. § 36 bestimmt eindeutig, dass die Beamten der Länder in angemessener Höhe in der obersten Bundesbehörde beschäftigt werden. „Leider ist der Elternwille des Grundgesetzes, der diese Regelungen erlassen hat, in der Praxis fahrlässig missachtet worden. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung dieses Manko angeht und mehr als 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer zulässt unsere Lebenswirklichkeit ins Management eintreten: 50,7 % Frauen und 20 % Ostdeutsche.“ Die Zahl von 50,7 % entspricht dem Frauenanteil in der Bevölkerung.

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