Wissenschaftler in Dresden wollen die Zahl der Tierversuche reduzieren, mit denen sogenannte radiopharmazeutische Behandlungen gegen Krebs untersucht werden. Am Montag gab das Fraunhofer-Institut für Werkstoffe und Strahltechnik IWS in Dresden bekannt, dass Vorversuche mit einem sogenannten Multiorgan-Chip positive Ergebnisse zeigen werden. An dem Projekt waren auch Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rosendorf beteiligt. Das IWS arbeitet seit zehn Jahren an solchen kleinen Laboren. Mit Systemen in Form von Tablettenboxen lassen sich Organfunktionen und sogar Krankheitsprozesse mit Hilfe von Zellkulturen künstlich sichtbar machen.
«Die Ventile und Kanäle simulieren das Gefäßsystem, die kleine Pumpe den Herzschlag. Das mikrophysiologische System besteht aus mehreren Schichten Kunststofffolie. In diese werden mit einem Laser Blutgefäße und Kammern geschnitten“, erklärt IWS. In diesen Modulen entstehen später Zellkulturen, die im Mikrosystem bis zu einem Monat überleben können.
Bei der Chemotherapie kommen Radiopharmaka zum Einsatz Medizin, wenn weder Operation noch äußere Bestrahlung Tumore bekämpfen können Radiopharmaka können Krebszellen nicht nur aufspüren, sondern auch gezielt von innen bestrahlen Bevor solche Substanzen beim Menschen eingesetzt werden könnten, müssten umfangreiche Tierversuche durchgeführt werden Entwicklung.
Das IWS verwies auf Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, wonach im Jahr 2021 insgesamt 1,86 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer in Deutschland getötet wurden. Zu Forschungszwecken. Im Vergleich zum Vorjahr , 2% weniger, aber immer noch viel. Deutsche Labore verwenden die meisten Mäuse, Fische und Ratten. Viele Forschungsaufgaben können derzeit nur mit Hilfe solcher Tierversuche gelöst werden. Daher ist es wichtig, nach alternativen Möglichkeiten zu suchen.