Menschen in Niedersachsen und Bremen leiden laut einer Studie der Krankenkasse Barmer häufiger unter Migräne. Insgesamt seien im Jahr 2021 5,3 Prozent der Menschen in Niedersachsen betroffen, verglichen mit 4,2 Prozent im Jahr 2012, teilte die Krankenkasse am Freitag auf Basis eigener Versichertenzahlen mit. „Wir sehen also einen Viertelanstieg in zehn Jahren“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin von Niedersachsen und Bremen Bammer. In Bremen stieg der Anteil der Betroffenen unter den eigenen Versicherten in diesem Zeitraum von 3,7 % auf 4,8 %. In beiden Ländern hat die Barmer einen Marktanteil von 11 Prozent.
Migräne ist die häufigste Form von Kopfschmerzen und betrifft allein in Niedersachsen mehr als 400.000 Menschen, sagte Sander. Die meisten Patienten sind zwischen 50 und 59 Jahre alt, wobei Frauen mit 7,8 % in Niedersachsen und 7,3 % in Bremen deutlich häufiger vorkommen als Männer, davon 2,7 % in Niedersachsen und 2,3 % in Bremen. Migräne in Bremen 2021.
Eine Migräneattacke ist meist einseitig pulsierend und pochend, die Betroffenen leiden fast immer unter Appetitlosigkeit, etwa 80 % verspüren außerdem Übelkeit, etwa die Hälfte erbricht, reagiert empfindlich auf Medikamente, Lärm und Licht. Wer die Auslöser seiner Migräne kennt, dem empfehlen die Krankenkassen, Migräne zu vermeiden. Dazu gehört oft auch Stress, aber auch Schlafmangel oder zu viel Schlaf, hormonelle Schwankungen, Lärm, Hunger oder Wetterumschwünge können Migräne auslösen.
„Vorbeugende Maßnahmen können Migräne bei Betroffenen nicht vollständig verhindern, aber sie reduzieren die Häufigkeit und Schwere von Migräneattacken“, sagte Sander. „Wenn die Anfallshäufigkeit um mindestens 50 % reduziert wird, ist das präventiv.“ Die Behandlung ist wirksam. „Entspannungstraining sowie regelmäßiges Ausdauertraining werden empfohlen.