Der Bau des lang erwarteten Kramertunnels bei Garmisch-Partenkirchen liegt vorübergehend auf Eis. Michael Meister, Sprecher des Bauamts Weilheim, bestätigte am Mittwoch, dass die Arbeitsgemeinschaft Kramer Tunnel, die für den Bau des Tunnels verantwortlich war, ihren Werkvertrag gekündigt habe. Viele Medien berichteten darüber. Zweck des Tunnels ist die Verkehrsentlastung im Garmisch-Partenkirchener Zugspitzgebiet. Ursprünglich sollte der Tunnel bis Ende 2025 für den Verkehr freigegeben werden. Ein neuer Termin wurde noch nicht bekannt gegeben.
Meister sagte, man hoffe, dass die bisherigen Unternehmen der Kramer Tunnel Alliance den Bau so schnell wie möglich wieder aufnehmen würden. „Das ist unser Hauptziel. Unsere Türen stehen weit offen. »
Aufgrund eines Streits um die Vorauszahlung wurde der Bau für etwa drei Wochen unterbrochen. Bauunternehmen hatten in der zweiten Augustwoche etwa 150 Mitarbeiter von Baustellen evakuiert. Die Baubehörden schätzten die Kosten des Tunnels zuletzt auf 365 Millionen Euro, rund 100 Millionen mehr als vor der Pandemie. Jetzt könnte es allerdings teurer werden.
Das Konsortium hat Vorauszahlungen in zweistelliger Millionenhöhe verlangt, einer der Gründe dafür, dass die Arbeit durch Schlamm, Trümmer und Corona erschwert wird. Das Bauamt will nicht in voller Höhe zahlen. Die Arbeitsgruppe kündigte den 2019 unterzeichneten Bauvertrag, einen Tag vor einer mündlichen Verhandlung am Dienstag vor dem 1. Landgericht München.
Das vom Bund Naturschutz (BN) kritisierte Kramertunnel-Projekt gewann Ende Oktober 2022 auch vor Gericht. Damals wies der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den Freistaat Bayern an, während des Baus weitgehend ausgetrocknete Wildnis wiederherzustellen. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.