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Kopf-an-Kopf-Rennen nach Präsidentenwahl in Liberia

Ex-Bürgerkriegsland Liberia wählt Präsidenten:George Weah, Präsident von Liberia. Zwei Jahrzehnte nach Ende eines verheer
George Weah, Präsident von Liberia. Zwei Jahrzehnte nach Ende eines verheerenden Bürgerkriegs wählen die Bürger des westafrikanischen Staats Liberia einen neuen Präsidenten.

Bei Wahlen im westafrikanischen Liberia liefert sich der Präsident und Ex-Weltfußballer George Weah ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit Herausforderer Joseph Boakai. Beim Stand von 92 Prozent der ausgezählten Stimmen kam Weah (57) bislang auf 43,56 Prozent, während Boakai 43,70 Prozent der Stimmen erzielte, teilte die Wahlkommission am Dienstag mit. Erhält kein Kandidat die absolute Mehrheit, soll am 7. November eine Stichwahl stattfinden.

Auch bei der vergangenen Abstimmung 2017 kam es bereits zu einer Stichwahl. Damals konnte sich Weah im Kampf um die Nachfolge der Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson-Sirleaf gegen ihren Vizepräsidenten Boakai (78) durchsetzen. Zwei Jahrzehnte nach Ende eines verheerenden Bürgerkriegs hofft Weah nun auf eine zweite Amtszeit. Insgesamt stellten sich am 10. Oktober 20 Kandidaten zur Wahl.

Zwei Bürgerkriege lasten auf dem Land

Der Küstenstaat am Atlantik gehört trotz Vorkommen an Gold, Diamanten und Eisenerz zu den ärmsten Ländern der Welt. Neben den wirtschaftlichen Problemen bewegen vor allem Korruption und die schleppende Aufarbeitung der Verbrechen der zwei Bürgerkriege viele Liberianer. Zwischen 1989 bis 2003 wurden rund 250.000 Menschen getötet. Die meisten Kriegsverbrecher sind weiter straffrei.

Weah – Vertreter der Koalition für Demokratischen Wechsel (CDC) – hatte versprochen, ein gefordertes Sondergericht für Kriegsverbrechen einzurichten, tat dies bislang aber nicht. Die Regierung des beliebten früheren Fußballstars, der für Clubs wie Paris Saint-Germain, AC Mailand und FC Chelsea spielte, wird auch mit mehreren Korruptionsskandalen in Verbindung gebracht. Herausforderer Boakai von der Partei für Einheit (UP) verspricht neue Arbeitsplätze und Investitionen in die Infrastruktur des hoch verschuldeten Landes.

Neben dem Präsidenten werden 73 Abgeordnete sowie 15 der 30 Senatoren neu gewählt.

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