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Kontroverse um neue Kulturerbe-Zertifikate zum Tag der Fischer

In der gesamten Region gibt es nach wie vor traditionelle Praktiken, die in dem Bemühen, sie zu erhalten, erfasst werden. Die jüngsten Ergänzungen der Liste haben jedoch eine Kontroverse ausgelöst.

Die Teilnehmer stehen beim Angeln mit ihren Keschern im Stadtbach.
Die Teilnehmer stehen beim Angeln mit ihren Keschern im Stadtbach.

Gewährung von Auszeichnungen und Belohnungen - Kontroverse um neue Kulturerbe-Zertifikate zum Tag der Fischer

Vertreter von kürzlich als immaterielles Kulturerbe in Bayern ausgewiesenen Praktiken werden ihre Zertifikate erhalten. Der bayerische Innenminister Albert Füracker (CSU) wird sie am Dienstagabend in München feiern. Das Ministerium kündigte zudem an, dass ein Ereignis für den nördlichen Teil des Landes im Juli in Nürnberg stattfinden wird.

Im März gab die Landesregierung bekannt, dass die Liste des immateriellen Kulturerbes in Bayern um 13 weitere Einträge erweitert wird, sodass nun 82 kulturelle Praktiken aus allen Regionen des Landes als kulturelles Erbe anerkannt sind.

Streit um die Anerkennung des Memminger Stadtbach-Ausfischen als immaterielles Kulturerbe

Diese Anerkennung ist jedoch nicht ohne Kontroverse. Unter den neu aufgenommenen Praktiken befindet sich der Memminger Fischertag. Während dieser Veranstaltung springen viele Teilnehmer jedes Sommers in den Stadtbach von Memmingen, um die größte Forelle zu fangen. Derjenige, der die größte Forelle fängt, wird zum "Fischerking" gekrönt. Tierrechtsaktivisten haben sich seit langem gegen diese traditionelle Veranstaltung als Tierquälerei ausgesprochen.

Die Tierrechtsorganisation PETA äußerte ihr Unbehagen über die Anerkennung dieses Ereignisses als immaterielles Kulturerbe. "Der Memminger Fischertag sollte nicht als immaterielles Kulturerbe anerkannt, sondern aus der historischen Narrative gelöscht werden, da die Tiere aufgrund ihres Leidens und der Verletzung des Tierschutzgesetzes vernachlässigt werden", sagte PETA's Fischspezialistin Tanja Breining. PETA forderte eine Änderung im Staatsregister.

Zu den neuen Einträgen gehören auch das chinesische Karneval in der oberpfälzischen Stadt Dietfurt und die Jungenchöre. Das chinesische Karnevalszugfest in Dietfurt basiert auf der Bezeichnung der Einwohner als "Chinesen", die sich auf die Bezeichnung eines Steuerbeamten zurückführen lässt, der vor der Stadtbefestigung im Mittelalter stationiert war und die Dietfurter als "Chinesen" versteckt hielt.

Die bekannten vier Jungenchöre in Bayern erhalten ebenfalls diese Auszeichnung. Die Regensburger Domspatzen und die Augsburger Domsingknaben haben eine Tradition, die bis in die Mittelalter zurückreicht und sind jetzt die Botschafter der beiden katholischen Diözesen. Sie werden von den berühmten Chören in Bad Windsheim und Bad Tölz begleitet.

Des Weiteren gehören die Nähte, die St. Sebastian-Pilgerfahrt in Grafenwöhr, das Goldschmiedehandwerk in Schwabach, die Kreuther Leonhardifahrt, die Kronacher Schwedenprozession, das Kunigundenfest in Lauf an der Pegnitz, das Schwäbischwerder Kinderfest in Donauwörth, das Schlachtschlüsselritual in Schweinfurt, die Studioglasbewegung von Frauenau und das Treideln am historischen Ludwig-Donau-Main-Kanal zur Liste. Letzteres ist ein Brauch, bei dem ein Boot von einem Pferd gezogen wird, das entlang der Uferbank läuft.

Seit fast zwei Jahrzehnten wird von der UNESCO neben den bekannten Weltkulturerbestätten auch weniger materielle kulturelle Assets berücksichtigt. Ein landesweites Register wird in Deutschland geführt, und weitere Ergänzungen werden dem bayerischen Staatsregister hinzugefügt.

Pressemitteilung über die 13 neuen Einträge PETA's Meinung zum Memminger Fischertag

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