In Abwesenheit von Bundeskanzler Olaf Schulz hat die SPD-Bundestagsfraktion das Konzept staatlich subventionierter Strompreise für die Industrie beschlossen. Zunächst sollte für Unternehmen, die besonders von hohen Energiekosten betroffen sind, fünf Jahre lang fünf Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden. Der aktuelle durchschnittliche Marktstrompreis liegt bei etwa 8,95 Cent, die Differenz wird vom Staat übernommen.
Das Positionspapier wurde nach Angaben von Teilnehmern von Vertretern der größten Regierungsfraktion bei einer nichtöffentlichen Sitzung im hessischen Wiesbaden einstimmig angenommen. Scholz, einer von 206 Abgeordneten im größten Regierungsblock, verließ die Sitzung vor Beginn der Debatte. In seiner Rede zu Beginn der Prüfung nahm er keine Stellung zur Prüfungsarbeit. Er äußerte in den vergangenen Wochen immer wieder Zweifel an Subventionen und lehnte sogar dauerhafte Staatshilfen ab.
Muzenich zur FDP: „Man kann nicht immer Nein sagen“
Anfangs wollte ihm seine SPD mit einer Fünf-Jahres-Frist eine Brücke bauen. Auch für die Ampelregierung bringt dieses Thema neue Konfliktmöglichkeiten mit sich. Die Liberaldemokraten lehnten die Subvention ab, während die Grünen dafür waren. Rolf Muzenich, Fraktionsvorsitzender der SPD, forderte die FDP auf, sich nicht gegen Industriestrompreise zu stellen. „Man kann nicht immer Nein sagen“, sagte er den Liberalen. Er wies darauf hin, dass die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auch zur „parteipolitischen Tradition“ der Freiheitlichen gehöre.
Nach Angaben der SPD-Bundestagsfraktion sollen die befristeten Staatshilfen vor allem diejenigen Unternehmen entlasten, die auf deutsche Unternehmen zurückgreifen. Verbraucht viel Energie. Darüber hinaus gibt es Schlüsselsektoren für den klimafreundlichen Wandel der deutschen Wirtschaft, etwa Hersteller von Windkraftanlagen, Solaranlagen, Batterien oder Wärmepumpen. Damit soll sichergestellt werden, dass die sogenannte klimafreundliche Wirtschaftswende weiter an Fahrt gewinnt.
Die Förderung erfolgt aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds
Die Förderung erfolgt aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds, einem Sonderfonds des Bundes zur Finanzierung der Energiepreisbremse. Allerdings waren dafür weitaus weniger Mittel erforderlich als erwartet.
Scholz nahm nur anderthalb Stunden an der Klausurtagung teil. Noch bevor die Ampelregierung über das ebenfalls umstrittene Wohnungsbaukonzept abstimmte, verschwand er erneut, verbrachte einige Zeit in einem anderen Raum des Tagungshotels, diskutierte über Wirtschaftspolitik und Strompreise für die Industrie, bevor er nach Berlin aufbrach. . Der Grund für den kurzen Flug während der Prüfung war ein Termin in der Hauptstadt.