Die deutsche Rezession im ersten Halbjahr traf jedes Bundesland unterschiedlich – mit Ausreißern sowohl nach oben als auch nach unten.
Nach vorläufigen Daten der Arbeitsgemeinschaft Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder schrumpfte die Wirtschaftsleistung in neun Bundesländern, in einem stagnierte sie und in sechs Bundesländern wurde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt. Dort war ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Wirtschaftswachstum Brandenburgs liegt mit 6,0 % weit über dem Durchschnitt. Rheinland-Pfalz verzeichnete dagegen einen deutlichen Rückgang von 5,4 %. Landesweit sank das BIP um 0,3 %.
Laut Statistikern wird Brandenburgs starkes Wachstum vor allem von der Automobilindustrie getragen. „Der entscheidende Wachstumstreiber sind die Investitionen der Branche in Elektrofahrzeuge“, sagte die Industrie- und Handelskammer Berlin-Brandenburg (UVB) am Freitag. „Hier muss nicht nur Tesla erwähnt werden.“ Viele Zulieferer haben sich bereits in Brandenburg niedergelassen und sind in der Branche aktiv bildete „eine Wertschöpfungskette rund um diese neue Branche“.
Das Statistische Landesamt führt einen großen Teil des überdurchschnittlichen Rückgangs der Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz um 5,4 % auf einzelne Unternehmen zurück, „die im Jahr 2021 von der Entwicklung und Produktion von Corona-Impfstoffen profitieren“. Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech entwickelte einen Impfstoff gegen Covid-19, was zu einem milliardenschweren Umsatzanstieg führte, der sich damals auf die Wirtschaftsleistung des gesamten Bundeslandes auswirkte. Wie erwartet sind die Umsätze von Biontech nun erneut rückläufig, da zuletzt weniger Impfstoffe verkauft wurden.