Die Energiekrise schlägt trotz sinkender Strom- und Gästepreise stark auf die kommunalen Haushalte in Sachsen-Anhalt durch. Bis 2023 will beispielsweise die Region Salzland rund 1,4 Millionen Euro mehr ausgeben als im Vorjahr – das entspricht einer Steigerung von rund 40 %. Insgesamt wurden in diesem Jahr 4,9 Millionen Euro für Strom und Gas ausgegeben. Markus Bauer (SPD), Landesgeschäftsführer der Deutschen Presse-Agentur, sagte, die Energiekrise habe zu einem „dramatischen Anstieg“ der Ausgaben geführt.
Die Kommunen tragen beispielsweise die Kosten für Verwaltungsgebäude und Schulen. In der Gemeinde Zerbst (Kreis Anhalt-Bitterfeld) sollen sich die Ausgaben verdoppeln. Mussten laut Oberbürgermeister Andreas Dittmann (SPD) bisher rund 400.000 Euro pro Jahr eingeplant werden, werden es in diesem Jahr rund 900.000 Euro sein. Von der Kita bis zur Feuerwache sei alles da, sagte Dittman. Die Beleuchtungskosten der Stadt werden jedoch von größter Bedeutung sein.
Städte, Gemeinden und Regionen drängen auf eine bessere Förderung durch den Staat. “Es gibt nicht genug Geld”, sagte Ball kürzlich. Bis 2023 gehen dem Haushalt des Salzlandkreises zweistellige Beträge verloren. Ähnlich sieht das auch Götz Ulrich (CDU), Vorsitzender des Kreistags Sachsen-Anhalt. Dass bis 2023 die Haushalte in fast allen Regionen aus dem Ruder laufen, „zeigt deutlich, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichen“, sagte der burgenländische Landeshauptmann.