Unter großem Publikumsandrang hat die Komische Oper Berlin am Sonntag erstmals die Türen geöffnet zu ihrem mehrjährigen Interimsquartier Schillertheater. Neben Entdeckungen in Foyers und Gebäude gab es ein Bühnenprogramm mit vier Highlights. Zunächst wurden mit Ausschnitten aus der Kinderoper «Nils Holgerssons wundersame Abenteuer», dem Tanzprogramm «Flott und hot» und Prokofjews «Peter und der Wolf» vor allem das jüngere Publikum adressiert. Zudem stand ein 90-minütiger Querschnitt zur Spielzeit mit Beispielen aus 300 Jahren Musiktheatergeschichte auf dem Programm.
Die erste Premiere an der vorübergehenden Spielstätte ist am 28. Oktober vorgesehen. Dann inszeniert der langjährige frühere Intendant Barrie Kosky das Musical «Chicago» von John Kander und Bob Fosse.
Die Komische Oper ist eines von drei großen Opernhäusern in Berlin. Das etwa 1300 Plätze umfassende Stammhaus in der Nähe der Friedrichstraße soll mindestens sechs Jahre lang saniert, umgebaut und erweitert werden. Aktuell liegt die Kostenplanung bei 478 Millionen Euro, könnte sich bei dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble aber noch deutlich verteuern.
Das 1907 eröffnete Schillertheater mit seinen rund 1000 Plätzen gehörte bis 1993 als Spielstätte zu den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Nach der Schließung diente es mehrfach als Ersatzspielort. Von 2010 bis 2017 beherbergte das Haus die Staatsoper während der Sanierung des Gebäudes Unter den Linden. Zwischen 2018 und 2022 waren Theater und Komödie am Kurfürstendamm während Umbauten am Ku’damm-Karree im Schillertheater untergebracht.