Außenministerin Annalena Baerbock hat eine angebliche Konfrontation zwischen der iranischen Moralpolizei und einem 16-jährigen Teenager scharf kritisiert.
«Eine junge Frau im Iran kämpft erneut um ihr Leben. „Nur weil sie in der U-Bahn ihre Haare gezeigt hat“, schrieb Bellbock auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) und nannte die Situation „unerträglich“. Laut einem Bericht einer Menschenrechtsgruppe soll Armita Garawand, 16, nach einem Zwischenfall mit dem berüchtigten Moralverteidiger des Landes im Koma liegen.
Die Spannungen zwischen Deutschland und Iran sind seit einiger Zeit angespannt. Nach einer landesweiten Protestwelle im Herbst 2022 kritisierte Belbok öffentlich die Gewalt des iranischen Staates gegen Demonstranten. Im Gegenzug werfen iranische Politiker der Bundesrepublik eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Islamischen Republik vor.
Was ist passiert?
Medienberichten zufolge wurde Galavande am Sonntag ins Krankenhaus gebracht. Sie fiel in der U-Bahn in Ohnmacht. Staatsmedien sprachen von einem Unfall. Das Mädchen soll mit dem Kopf am Rand des Zuges aufgeschlagen sein, nachdem es aufgrund eines Blutdruckabfalls das Gleichgewicht verloren hatte. Ihre Freunde hoben sie dann aus dem U-Bahn-Wagen und riefen den Rettungsdienst.
Videoaufnahmen von einer U-Bahn-Station, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlicht wurden, sollen den Vorfall festgehalten haben. Zu sehen ist, wie eine Gruppe von Frauen mit Kopftüchern einen U-Bahn-Wagen betritt und Sekunden später einen bewusstlosen Mann herausträgt. Auch Galavandes Eltern sprachen in einem von Irna veröffentlichten Interview über den Unfall.
Familien und Journalisten unter Druck
Laut der norwegischen Menschenrechtsorganisation Hengaw fand das Interview unter Druck statt. Unter Berufung auf interne Quellen sagte Hengaw, dass das Krankenhaus, in dem Galavande untergebracht ist, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stehe. Sicherheitskräfte beschlagnahmten außerdem Mobiltelefone von Garavandes Verwandten. Bell Bock schreibt in der Tageszeitung Sharg. Sie wollte sich nach dem Gesundheitszustand des jungen Mannes erkundigen.
Nutzer schrieben in den sozialen Medien, dass sie an den Fall der iranisch-kurdischen Frau Gina Mahsa Amini erinnert wurden. Der 22-Jährige fiel ins Koma und starb, nachdem er von der Ethikpolizei wegen angeblicher Verletzung der islamischen Kleiderordnung festgenommen worden war.