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Kollektivverhandlungen vor dem Ende der Bahn – oder handelt es sich um einen Streik?

Tarifkonflikt
Das Ergebnis der Urabstimmung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG über Streik oder ein Ende des Tarifkonflikts wird erwartet.

Wird es in den nächsten Wochen einen unbefristeten Streik auf den Gleisen geben? Dieses Thema stand im Mittelpunkt der heutigen Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses der Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG.

Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens drei Viertel der Stimmberechtigten bei einem eintägigen Arbeitskampf die Deutsche Bahn unterstützen würden, ist nicht hoch – aber angesichts der vielen kritischen Stimmen gegenüber der Alternative nicht auszuschließen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Gewerkschaft den im Juli ausgearbeiteten Schiedsspruch akzeptiert. Der Tarifkonflikt zwischen EVG und DB soll beendet werden, wenn 25 % der Abstimmungsteilnehmer für die Entscheidung des Schlichters stimmen würden – in diesem Fall drohen keine weiteren Streiks.

Wie geht es im DB-Tarifkonflikt weiter?

Seit Ende Februar gibt es Kontroversen um den neuen Tarifvertrag. In der ersten Verhandlungsrunde wurden kaum Fortschritte erzielt, weshalb die Gewerkschaft zweimal mit Warnstreiks Druck ausübte. Mitte Mai wurde ein dritter Warnstreik vom Arbeitsgericht Frankfurt am Main blockiert. Die Verhandlungen machten nach der Gerichtsverhandlung erhebliche Fortschritte, scheiterten jedoch Ende Juni. Es folgte ein zweiwöchiges Schlichtungsverfahren, das nun zu einer Schlichtungsentscheidung führte.

Was sagt dieser Schiedsspruch?

Wenn der Schiedsspruch angenommen wird, erhalten die 180.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn in zwei Phasen über 25 Jahre hinweg zusätzlich 410 Euro pro Monat. mehrere Monate. Die erste Phase von 200 Euro wird ab Dezember ausgezahlt, die zweite Phase ab August des Folgejahres. Darüber hinaus erhalten alle Mitarbeiter im Oktober einen steuerfreien und steuerfreien Inflationsausgleich in Höhe von 2.850 €.

Nach Ablauf der Amtszeit wurden zudem strukturelle Erhöhungen der Tarife für einzelne Berufsgruppen vereinbart. Das Einkommen der 70.000 Beschäftigten wird noch einmal deutlich steigen. Nach intensiver Diskussion empfahl der EVG-Bundesvorstand den Mitgliedern, den Schiedsspruch anzunehmen.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass genügend Mitglieder für den Streik stimmen?

Niedrig. Die 75-Prozent-Hürde für offene Arbeitskonflikte ist recht hoch. Darüber hinaus dürften die 70.000 Beschäftigten, die von der Neugestaltung des Tarifvertrags profitiert haben, kein großes Interesse an einem Streik haben. Dies wird den Prozess nur noch weiter in die Länge ziehen – die Datenbankmitarbeiter werden möglicherweise erst im nächsten Jahr mehr Geld auf ihren Konten haben.

Allerdings ist das höchste Ergebnis des Schiedsspruchs nicht aufregend. Viele verärgerte Gewerkschaftsmitglieder äußerten kürzlich in den sozialen Medien ihre Enttäuschung über das Urteil des Schlichters. Die EVG hat Verhandlungen aufgenommen, um für ihre 180.000 Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung von 650 Euro innerhalb von 12 Monaten zu fordern. Entsprechend hoch waren die Erwartungen – die Entscheidung des Schiedsrichters entsprach offensichtlich nicht allen Erwartungen.

Dies könnte schwierige Tage für EVG bedeuten. Wenn weniger als 50 % für den Schiedsspruch des Schiedsrichters stimmen, wird der Schiedsspruch wahrscheinlich angenommen, aber nicht von einer Mehrheit innerhalb der EVG unterstützt. Das ist ein großes Risiko.

Sollte der Tarifkonflikt heute enden: Streiks im Jahr 2023 unmöglich?

Nein, wegen der Tarifverhandlungen mit der deutlich aggressiveren Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und ihrem Chef Claus Weselsky. Er will eine Erhöhung um 555 Euro pro Monat für Arbeitnehmer und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Auch eine Inflationsausgleichsprämie gehört zu seinen Forderungen.

In den letzten Jahren waren die Verhandlungen zwischen DB und GDL oft schwierig. Normalerweise schreckt Gewerkschaftschef Wesselski bei öffentlichen Auftritten nicht vor harschen Vorwürfen gegen den Vorstand der Deutschen Bahn zurück – bis er im Juni sagte, die Deutsche Bahn sei nicht in der Lage, den deutschen Bahnbetrieb zu leiten. Wesselski hat immer wieder gezeigt, dass er bereit ist, hart zuzuschlagen, um seine Forderungen durchzusetzen. Am 31. Oktober endet die Friedensverpflichtung zwischen Bahn und GDL – danach beginnt der nächste Tarifstreit.

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