Bitte seien Sie ruhig! Mit diesem frommen Wunsch im Hinterkopf schickte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach monatelangem Streit um das Ampel-Bündnis im Juli 16 seiner Minister in den Sommerurlaub. Doch bei der ersten Gelegenheit nach dem Urlaub wurden alle guten Wünsche vom Himmel geworfen. Familienministerin Lisa Bowes (Grüne) hat das weitere Wirtschaftswachstumsgesetz von Finanzminister Christian Lindner (Liberaldemokraten) blockiert und damit einen beispiellosen Skandal im Kabinett ausgelöst, da die Finanzierung des grundlegenden Kinderschutzes weiterhin unklar ist.
Mittlerweile haben sich Paus und Lindner geeinigt. Damit war der Weg frei für neue Versuche in ruhiges Fahrwasser. Ein geeigneter Standort ist die Kleinstadt Meseberg, 50 Kilometer vor den Toren Berlins. Es ist nicht das erste Mal, dass das dortige Barockschloss 16 Jahre lang als Gästehaus der Bundesregierung diente und zum Zufluchtsort der in Schwierigkeiten geratenen Ampel-Regierung wurde.
Startort
Die Situation an der Ampel könnte nicht düsterer sein. Zusammengenommen sind die drei Koalitionsparteien in Meinungsumfragen derzeit weit von einer Mehrheit entfernt. Selbst die stärkste Regierungspartei, die Sozialdemokratische Partei, liegt nicht nur weit hinter der stärksten Oppositionspartei, der CDU/CSU, sondern wird sogar von der Alternativen Partei vom zweiten Platz verdrängt.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass 72 % der Deutschen in der ersten Wahlhälfte unzufrieden mit der Arbeit der Regierung waren. 68 % glauben nicht, dass sie die drängenden Probleme des Landes lösen kann. Nur 18 Prozent glauben, dass die Ampel-Koalition, für die Scholz bei der Bundestagswahl 2025 kandidiert, wiedergewählt werden kann.
Die Mitglieder der Koalition sind sich bewusst, dass die Streitereien der letzten Monate dazu geführt haben, dass es den Armen schlechter geht. Werte. Vizekanzler Robert Harbeck (Grüne) schloss kürzlich: „Wir vermasseln immer wieder Dinge. Das ist natürlich nicht das Geheimnis unseres langfristigen Erfolgs.“
Thema
Klausur wird Konzentrieren Sie sich auf die wackelige Wirtschaft und Verbesserungsmöglichkeiten. Viele Ökonomen rechnen mittlerweile damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr sinken wird. Von den Gefahren der Deindustrialisierung ist die Rede, und der britische „Economist“ fragte kürzlich, ob Deutschland erneut der „kranke Mann Europas“ sei. Von Meseberg erwartet die deutsche Wirtschaft nun ein klares Signal. So forderte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, dass „die strategische Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes jetzt im Mittelpunkt allen politischen Handelns stehen muss“.
Beschlossen
Dieses Mal soll Meseberg nicht nur ein Ort sein, an dem alles in entspannter und stressfreier Atmosphäre besprochen werden kann. Es sollte auch zählbar und vorzeigbar sein. Am Mittwochmorgen findet eine reguläre Kabinettssitzung statt.
Lindners Growth Opportunity Act, der vor zwei Wochen verschoben wurde, steht jetzt ganz oben auf der Tagesordnung, da er nun endlich verabschiedet werden soll. Es enthält steuerpolitische Maßnahmen, die darauf abzielen, die Wirtschaft jährlich mit rund 6,5 Milliarden Euro zu stützen. Der Finanzminister geht davon aus, dass eine Verzögerung die Situation teilweise sogar verbessern könnte. Auch Generalstaatsanwalt Marco Buschmann (FDP) will die Punkte des Mesebergschen Bürokratieabbaugesetzes vorstellen. Es ist auch ein wichtiges Thema, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Risiken
Da die Hauptmerkmale der grundlegenden Kindersicherheit vereinbart sind, ist die Frage des Konflikts im Kabinett weniger problematisch. Aber das parlamentarische Verfahren könnte erneut problematisch werden. Darüber hinaus lauern neue potenzielle Streitigkeiten, etwa um die Industriestrompreise. Gestern hat die SPD-Bundestagsfraktion anlässlich einer Kabinettssitzung ein Konzept beschlossen, das Unternehmen entlasten soll, die von hohen Energiekosten besonders betroffen sind. Für sie ist der Strompreis in den ersten fünf Jahren auf fünf Cent pro Kilowattstunde begrenzt. Die Liberaldemokraten lehnten den Schritt ab. Selbst die Kanzlerin bleibt skeptisch. Scholz verließ gestern im Vorfeld der Industriestromtarif-Entscheidung eine Fraktionssitzung in Wiesbaden. Es war unklar, ob Meseberg das Thema ebenfalls diskutieren würde.
Letzter Punkt
Morgen Vormittag gegen 11.30 Uhr werden Bundeskanzler Schulz, Vizekanzler Harbeck und Finanzminister Lindner wie gewohnt gemeinsam vor den Medien erscheinen, um die Ergebnisse der Klausur bekannt zu geben. Dazu gehört neben Kabinettsbeschlüssen natürlich auch der Umgang miteinander in der Koalition.
Vermutlich verpflichtet sich, wie so oft, jeder zu einer Verbesserung. SPD-Chef Lars Klingbeil beklagte am Vorabend des Treffens, dass durch die öffentliche Kontroverse Verunsicherung in die Gesellschaft eingedrungen sei. Rheinische Postprüfung. „Es muss Schluss sein.“ Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir es testen.