SPD-Chef Lars Klingbeil wirft dem bayerischen Kanzler Markus Söder vor, antisemitische Flugblätter an seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger geschickt zu haben, gab nach. „Er hat sich über Aiwanger gebeugt“, sagte Klingbel am Montag beim Volksmusikfestival Girramos im niederbayerischen Abensberg.
Bundeskanzler Söder gab am Sonntag eine Erklärung ab, in der trotz der antisemitischen Vorfälle bei Avanger entschieden wurde Zur Schule würden die Flugblätter über seinen Stellvertreter von Freien Wählern gehalten. Klingbel hat den Umgang der CSU-Chefs mit der Sache scharf kritisiert. „Wenn er in Bayern ein ernstes Problem hätte, dann würde er schwimmen, dann manövrieren, dann würde er sich ducken“, sagte der SPD-Vorsitzende. „Er schaut nur auf sich selbst, nicht auf das Bundesland.“
Klingbell sagte, er werte Aiwangers Äußerungen zu diesem Thema nicht als ernsthafte Entschuldigung. Stattdessen entpuppte sich der stellvertretende Ministerpräsident als Opfer medialer Propaganda in einem Bierzelt. „Es ist unanständig, der politische Diskurs hat sich verschoben, der Anstand ist aus der Politik verschwunden“, sagte Klingbel. „Spätestens seit diesem Wochenende sind Hubert Aivenger und Marcus Söder kein Vorbild mehr für junge Menschen, die in der Politik erfolgreich sein wollen.“