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Klimaziele: Zweifel in maritimen Branchen

Containerschiff
Ein Containerschiff in Hamburg.

Bis etwa 2050 soll die internationale Schifffahrt klimaneutral sein – doch an der Erreichbarkeit dieses Ziels gibt es einer Erhebung zufolge in den maritimen Branchen noch Zweifel. Laut einer Studie im Auftrag der Schiffbau-Messe SMM äußerten sich 46 Prozent der befragten Reeder skeptisch, dass dies im vorgegebenen Zeitraum umzusetzen sei, teilte die Hamburger Messegesellschaft am Donnerstag mit. Bei den Werften und Zulieferern lag die Skepsis mit 45 beziehungsweise 40 Prozent auf einem ähnlichen Niveau.

Die Gründe für die Zweifel sind demnach vielfältig. «Während die Reeder in erster Linie einen Mangel an alternativen Brennstoffen und der passenden Technologie beklagen, fehlt es den Werften insbesondere an Investitionsbereitschaft der Schifffahrtsunternehmen.» Bei den Zulieferern stünden vor allem hohe Kosten einem Erfolg entgegen.

Die Erhebung offenbare «eine gewisse Ratlosigkeit der maritimen Wirtschaft, welche Antriebstechnologie sich durchsetzen und welcher alternative Treibstoff auch in ausreichendem Umfang angeboten werden kann», sagte Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Messegesellschaft, die die SMM alle zwei Jahre in der Hansestadt ausrichtet. Mehr als 1000 Entscheiderinnen und Entscheider aus 71 Ländern wurden für die Erhebung im Mai und Juni dieses Jahres befragt. Sie repräsentierten das Spektrum der ausstellenden Unternehmen und Fachbesucherinnen auf der SMM, hieß es.

Zuständig für die weltweite Regulierung ist die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen. Ihre Mitglieder haben sich im Juli dieses Jahres nach langen Debatten darauf verständigt, dass die Seeschifffahrt im Kampf gegen den Klimawandel ihre Treibhausgasemissionen bis etwa 2050 auf Null reduzieren muss. Rund drei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes gehen auf das Konto der internationalen Schifffahrt.

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