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Klimawandel: Kommunen fordern Umverteilung der Mittel

Gemeindetag-Chef Jäger
Steffen Jäger im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Angesichts der großen Herausforderungen durch den Klimawandel fordern die baden-württembergischen Kommunalverwaltungen Veränderungen in der Finanzarchitektur zwischen den Landesebenen. „Wir müssen den regelmäßigen Verteilungsmechanismus zwischen Bund, Ländern und Kommunen noch einmal diskutieren“, sagte Steffen Jäger, Vorsitzender des baden-württembergischen Stadtrats der Stadt Stuttgart, der Deutschen Presse-Agentur.

Der gesellschaftliche Umbau zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes muss in erster Linie von Städten und Gemeinden durchgeführt werden. „Es ist vor allem die kommunale Ebene, die das Wärmenetz vorantreibt, die Energiewende vorantreibt und letztlich die Verkehrswende unterstützt“, sagt Jäger. Deshalb forderte er, dass mehr Staatseinnahmen an die Gemeinschaft fließen müssten. „Wenn wir das wollen, dann müssen wir den Kommunen einen größeren Anteil an der Umsatzsteuer geben.“

Neben der Steuer können die Kommunen in Baden-Württemberg auch die Höhe selbst bestimmen – wie bei Neben allen oben genannten Grund- und Gewerbesteuern erhalten die Gemeinden auch einen Teil der restlichen Steuereinnahmen des Landes. Nach Angaben des Finanzministeriums erheben die Kommunen 15 Prozent der staatlichen Einkommenssteuer und 12 Prozent der Quellensteuereinnahmen. Darüber hinaus erhalten die Kommunen Einnahmen aus der Umsatzsteuer. Nach Angaben des Finanzministeriums wird er bis 2022 eher bei 2 Prozent liegen.

Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, dass der Anteil der lokalen Behörden an der Umsatzsteuer von der Bundes- oder Landesregierung getragen würde. Finanzen in Stuttgart. Allerdings dürfte das Land mit geringeren Steuereinnahmen gerechnet und weitere Entlastungen des Bundes, etwa das geplante Wachstumschancengesetz, unterstützt haben. „Wir haben keinen Spielraum für weitere Einnahmeausfälle“, sagte der Sprecher.

Präsident Jäger geht davon aus, dass die Finanzierung auch in den kommenden Jahren knapp bleiben wird. „Wir auf allen Regierungsebenen müssen erkennen, dass wir auf absehbare Zeit mit geringerer Zahlungsfähigkeit auskommen müssen“, sagte er und argumentierte, dass dadurch auch staatliche Leistungen gekürzt werden müssten. „Der Staat hat seine Verpflichtungen mittlerweile überschritten – das heißt, er muss seine Verpflichtungen reduzieren.“ Möglicherweise helfe es auch, das Vertrauen in den Staat wieder zu stärken. „Wenn die verbleibenden Zusagen zuverlässig erfüllt werden, wird das das Vertrauen in den Staat nachhaltig stärken“, sagte Jäger.

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