Drei Klimaaktivisten müssen sich seit Dienstag vor dem Landgericht Köln beantworten, nachdem sie vor drei Jahren aus Protest gegen den Ölkonzern Shell Berichten zufolge ein Hafenbecken blockiert hatten. Angeklagt wurden eine 24-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 27 und 30 Jahren. Ihnen wurde öffentliche Nötigung vorgeworfen.
Im August 2020 blockierten die Aktivisten angeblich den Kölner Godorfer Hafen für etwa sechs Stunden mit über dem Hafenbecken gespannten Kajaks und Hängematten. Dies verhinderte, dass acht vollbeladene Schiffe in den Hafen ein- oder ausliefen. Die Rohstoffversorgung der Shell-Raffinerien sei etwa sechs Stunden lang unterbrochen, hieß es in einer verlesenen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft. An der Aktion waren mehr als drei Aktivisten beteiligt. Die anderen konnten jedoch noch nicht identifiziert werden.
Zunächst warf ihnen die Staatsanwaltschaft auch „Störung der öffentlichen Ordnung“ vor. Das Bezirksgericht verhandelte jedoch nicht mit der Anklage, da keine Beweise für einen „materiellen Schaden“ im Sinne der Rechtsprechung vorlagen, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Der Angeklagte legte ein sogenanntes „dramatisches Geständnis“ ab. ” ab: Sie räumten ein, dass sie als Angehörige des „reichen Westens“ eine Mitverantwortung für Klimaschäden und Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt tragen. Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft machten sie jedoch keine Angaben.
Vor Prozessbeginn demonstrierten rund zwei Dutzend Sympathisanten der Angeklagten vor dem Kölner Justizzentrum gegen Shell und prangerten Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Afrika und anderswo an.