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Klima, Fluor, Kalender, Stornierung: Beginnend mit Lärm

Ski alpin Weltcup in Sölden:Der Ski-Saisonstart in Sölden war von Themen abseits der Piste geprägt.
Der Ski-Saisonstart in Sölden war von Themen abseits der Piste geprägt.

Klima, Fluor, Kalender, Stornierung: Beginnend mit Lärm

Am Ende ist Bewegung wieder nur eine Kleinigkeit. Ein kleiner Klimaprotest, die erste Disqualifikation aufgrund des neuen Fluoridverbots, weitere Debatten über den Rennplan und die eventuelle Absage des Riesenslaloms der Herren.

Mit dem Trubel begann auch die neue Saison des Ski-Alpin-Weltcups Sölden. Die Schweizerin Lara Gut-Behrami gewann in ihrem 100. Thriller den Riesenslalom der Damen. Starke Winde behinderten am Sonntag den führenden Österreicher Marco Schwarz und brachten die Probleme im Langlauf wieder ins Rampenlicht.

„Es ist für uns sehr frustrierend, dass der Sport so schlecht geworden ist. „Da kommt der Kontext ins Spiel“, sagte Wolfgang Meyer, Leiter Alpinsport beim Deutschen Skiverband (DSV) Maier. Mehr als 30.000 Zuschauer strömten am Wochenende zum Gletscher. Sonnenschein, hervorragende Streckenbedingungen und die umliegenden, mit Zucker überzogenen Pisten boten am Samstag das von den Veranstaltern erhoffte Bild. Aber alles in allem war es wieder mehr Reden als Fahren.

Meyer: Vorgehen des FIS-Präsidenten „verdächtig“

Ausgerechnet der Weltverbandspräsident selbst entfachte die Diskussionen über einen frühen Saisonstart neu. „Ich verstehe auch nicht, wer sich für Skirennen im Oktober interessiert und warum wir auf einem schneefreien Gletscher Ski fahren“, sagte Johan Eliasch in einem Bericht des ORF-Fernsehens. Er hofft, dass der Österreichische Verband (ÖSV) bereit ist, das Rennen in Sölden auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Maier hielt die Initiative des FIFA-Präsidenten für „verdächtig“. Zumal er selbst Tirol gar nicht erst besucht hat.

Der ÖSV würde die Sölden Classic auf jeden Fall gerne zu einem späteren Zeitpunkt ausrichten. Im aktuellen Kalender ist jedoch für November ein neues, von Eliasch selbst gefördertes Matterhorn-Rennen geplant. Auch das Söldener Organisationskomitee hält die Wetterbedingungen am Rettenbachferner für Ende Oktober für zuverlässiger. Die Debatte könnte noch eine ganze Weile dauern.

Ein weiteres Thema in der Skiwelt ist derzeit die Umsetzung des neuen Fluoridverbots. Die Norwegerin Raghild Mowinkel war die erste Sportlerin, die dieses Schicksal erlitt. Der Weltcup-Dritte wurde nach der ersten Runde des Riesenslaloms disqualifiziert. Ihre Ski waren zu hoch gemessen. Ab dieser Saison ist die Verwendung von Fluorwachs bei der Plattenvorbereitung verboten, der Höchstwert liegt bei 1,8.

Klimaaktivisten blockieren den Zugang

Bis vor Kurzem galten die Tests nicht als 100 % zuverlässig, was zu Unsicherheit bei den Sportlern führte. Auch Mowinkels Skier sollen bei einer Inspektion zwei Tage zuvor genehmigt worden sein. Ihr Ausrüster nannte die Disqualifikation der 31-Jährigen eine „Katastrophe“.

Der Start des Skilaufs wurde von der hitzigen Umweltdebatte vor dem Rennen nicht ganz ignoriert. Drei Klimaaktivisten der Gruppe „Last Generation“ blockierten kurzzeitig den Zugang zu Rettenbach Fellner. Wie es in einer Erklärung heißt, richtete sich ihr Protest nicht gegen die Fußballweltmeisterschaft, sondern gegen die Klimapolitik der österreichischen Regierung. Aber es passt zum Bild, das derzeit in der Ski-Community gemalt wird, und übt einen zunehmenden Druck auf die Community aus.

Viele Protagonisten beklagten zuletzt, dass der Alpinsport für viele Menschen zum Sündenbock werden müsse. Ding. Auch die Diskussionen sind nicht tiefgreifend genug und werden oft mit geringem Hintergrundwissen geführt. Eines ist klar: Den Skifahrern steht eine weitere harte Saison bevor.

In der Diskussion um den frühen Saisonstart und den Rennkalender hat Wolfgang Maier kein Verständnis.

Quelle: www.bild.de

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