Mit Skiern im Gepäck eine Woche in den Alpen verbracht. Immer mehr Schulen in Süddeutschland sagen beliebte Skicamps ab, die früher nach Österreich oder Südtirol gingen. zu teuer. Schließlich braucht man einen Skipass, um auf den präparierten Pisten des Nachbarlandes in die Täler zu sausen. Nicht so teuer. Deshalb suchen Schulen in Bayern nach günstigeren Alternativen – zum Beispiel im Mittelgebirge.
Vor allem in bayerischen Schulen seien Skicamps in den Klassen 7 und 8 zum regulären Lehrplan geworden, sagt Jürgen Böhm, Bundespräsident des Deutschen Realschullehrerverbandes. Schüler schnallen sich tagelang die Skier an – nicht in der Schule. Mittlerweile beobachtet Böhm den Trend, den Skiunterricht durch Sportwochen zu ersetzen. „Hier spielen insbesondere finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle, teilweise auch ökologische Aspekte.“
„Skifahren ist kein großes Problem mehr“, sagt Dirk Lederle vom Bildungs- und Ausbildungsverband Baden-Württemberg. Der Leiter der Johanniterschule in Heitersheim im Schwarzwald sieht das zwar als Schande an, aber: „Auch hier im Schwarzwald ist die Zahl der jungen Skifahrer deutlich geringer.“
Neben Skifahren stehen weitere Wintersportarten auf dem Programm
Die Finanzierung scheint das Hauptproblem zu sein. „Insgesamt lautet die Diskussion um Klassenfahrten: Wird das immer so viel kosten?“, sagte Michael Mittelstedt, Vorsitzender des Elternbeirats Baden-Württemberg. Franz Eisentraut, Schulleiter eines Gymnasiums in Bayreuth, hat ausgerechnet, dass Eltern bis 2022 für eine Woche an der Skipiste knapp 500 Euro an die Schule überweisen müssen – inklusive Transport, Unterkunft und Skipässe. Wenn Winterausrüstung, Taschengeld und Skiverleih hinzukommen, steigen die Kosten pro Student schnell auf rund 700 Euro.
Deshalb setzt die Schule jetzt auf Wintersportwochen, die nicht nur Skifahren beinhalten – „sondern zum Beispiel auch Schneeschuhwandern oder Eislaufen“, sagt Jörg Link, Schulleiter der Realschule Memmingen. Die Oberbayerische Wintersportwoche kostet ca. 300 EUR. „Natürlich ist das auch eine Kostenfrage“, betont er.
Doch nicht alle schreckt der Preis ab. Inzwischen brechen viele Schulklassen in Norddeutschland sogar zu einem weiteren Ausflug in die Alpen auf, berichtet Thomas Braun, Leiter Sportentwicklung und Bildung beim Deutschen Skiverband. “Wann warst du so stark Kälte, Schnee und Winter ausgesetzt?”
CYTS sind überfüllter
In Deutschland schneit es selten. In den Mittelgebirgen Deutschlands ist er aber immer noch zu finden, wenn auch nicht mehr so häufig wie in den vergangenen Jahrzehnten. Deshalb machen die Low Sierras der Schule immer noch Spaß, wie man an der Zahl der Übernachtungen sieht.
Das Deutsche Jugendherbergswerk hat keine Reduktion der Übernachtungen von Schulklassen im Skigebiet festgestellt. Sprecher Justin Blum berichtete sogar von einer leichten Zunahme im Bereich der Mittelgebirge. Gründe dafür sind unter anderem kürzere Wege und niedrigere Preise. Dementsprechend kommen in letzter Zeit immer mehr Skiklassen nach Winterberg in Nordrhein-Westfalen.
Auch die Nächtigungszahlen in den Skigebieten Torfhaus im Harz (Niedersachsen) und Bayern waren stabil. Die bayerischen Jugendherbergen profitieren nach eigenen Angaben davon, dass weniger Kurse nach Österreich und Südtirol reisen.