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Kiziltepe will eigene Verwaltungsstruktur für Tegel

Cansel Kiziltepe
Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Integration und Antidiskriminierung, sitzt in ihrem Büro in Kreuzberg.

Berlins Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe hat ihre Forderung nach einer eigenen Verwaltungsstruktur für die Flüchtlings-Großunterkunft in Tegel bekräftigt. Mit um die 7500 Plätzen für Geflüchtete entstehe bis zum Jahresende auf dem Areal am früheren Flughafen Tegel praktisch eine Kleinstadt, sagte die SPD-Politikerin. Noch nie habe es in Deutschland eine so große Unterkunft zu diesem Zweck gegeben.

Um diese zu managen, sei eine neue «Projektstruktur» nötig, ähnlich der einer Stadtverwaltung. Vertreter verschiedener Senatsverwaltungen, Behörden und anderer Beteiligter müssten an einem Tisch sitzen und in die Lage versetzt werden, schnell Entscheidungen treffen zu können.

Kiziltepes Staatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) verwies unter anderem auf Fragen der Sicherheit und der Polizei, auf die medizinische Versorgung, eine notwendige Feuerwache. Bei diesen und vielen anderen Punkten stellten sich in einer solchen Kleinstadt täglich neue Herausforderungen und Probleme, die rasch gelöst werden müssten. Da reiche die bisherige Struktur nicht aus.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass er die im Juni eingesetzte Taskforce zur Unterbringung und Integration von Geflüchteten für die geeignete Struktur hält, um bei dem Thema koordiniert vorzugehen. Die Taskforce, die alle paar Wochen tagt, wird von Wegner und Kiziltepe geleitet, beteiligt sind auch andere Senatsverwaltungen. Nach den Vorstellungen Kiziltepes sollte die neue «Projektstruktur» in Tegel an die Taskforce angedockt werden.

Der Standort Tegel diente ursprünglich ausschließlich als Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine: Menschen sollten dort vor ihrer Verteilung auf andere Unterkünfte maximal für einige Tage leben. Da in diesem Jahr sehr viele Geflüchtete in Berlin ankommen, dient die Unterkunft Tegel seit geraumer Zeit auch der längerfristigen Unterbringung von Menschen und soll bis Jahresende deutlich vergrößert werden. Momentan leben dort nach Angaben des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten gut 4200 Menschen.

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