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Kilometer Bahnlärmschutzwände bis 2028 geplant

Als Reaktion auf den teils extremen Bahnlärm mitten im Rheintal werden 27 Kilometer neue Lärmschutzwände errichtet. Die rund 22.000 Anwohner sollen laut der Deutschen Bahn auf Dauer “deutlich leiser” werden. Bahn und Bund sowie die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen wollen gemeinsam mehr als 130 Millionen Euro investieren. Bis 2028 werden 20 Gemeinden von Leutesdorf im Norden bis Eltville im Süden Lärmschutzwände haben.

Für Montag ist in Weißenthurm bei Koblenz ein symbolischer Spatenstich geplant. Auch in Brey am linken Rheinufer und Rüdesheim, Oestrich-Winkel, Hattenheim und Erbach am rechten Rheinufer soll nach Angaben der Deutschen Bahn jedes Jahr mit dem Bau der 1,8 Kilometer langen Lärmschutzwand begonnen werden.

Bundesverkehrsminister Volkvicing (FDP) betonte laut Mitteilung: „Lärm ist unsichtbar, wirkt sich aber direkt auf die Lebensqualität der Menschen aus, die hier leben: Er macht einem Angst, er beeinträchtigt die Gesundheit, er raubt einem den Schlaf weg” Aus diesem Grund wird massiv in den Lärmschutz investiert, zumal mehr Verkehr auf die Schiene verlagert und das Gleisnetz ausgebaut werden muss, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Auch Berthold Huber, Mitglied des Infrastrukturvorstands der Deutschen Bahn, erklärte, dass die notwendige Zulassung für einen klimafreundlichen Schienenverkehr nur mit weniger Lärm zu erreichen sei.

Auch Rheinland-Pfalz Verkehrsministerin Katrin Eder (Grüne) begrüßte den Plan. Doch im Kampf gegen den Schienenlärm seien weitere Schritte nötig: „Dafür brauchen wir eine gesetzliche Grundlage, etwa die Einführung verbindlicher Grenzwerte“, fügte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) hinzu : „Im Rahmen der geplanten umfassenden Sanierung des rechten Rheinabschnitts Mitte der 1920er Jahre sollte angestrebt werden, Schallschutzmaßnahmen spätestens für andere Städte weiter umzusetzen.“

Das Bürgernetzwerk Pro Rheintal kritisierte die aktuelle Planung als unzureichend in Sachen Lärmschutz und Sicherheit. Der Verein hat seine Forderung an die Dörfer und Städte entlang des Flusses erneuert, die Zuggeschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde zu begrenzen. Diese ist „ready to implement“.

Die rechtsrheinische Strecke zwischen Wiesbaden und Koblenz ist laut Bahn Teil der am stärksten befahrenen Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam in Europa. Das Welterbe Oberes Mittelrheintal gleicht einem Trichter, der sich zwischen den Hängen von Rüdesheim bis Koblenz mit engen Bahnpassagen erstreckt. Der Lärm des Zuges vertrieb einige Anwohner und Touristen für immer. Der Bau einer Rettungsstrecke für Güterzüge ist im Gespräch, aber noch in weiter Ferne.

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