Die ukrainische Regierung hat den US-Kongress um die Lieferung neuer Waffen gebeten. Die Liste umfasste ballistische Boden-Boden-Raketen ATACMS (Army Tactical Missile System) mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Das berichtet die amerikanische Zeitung The Wall Street Journal unter Berufung auf ein entsprechendes Dokument.
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Warum braucht die Ukraine Raketen mit einer Reichweite von 300 km?
Laut der Veröffentlichung umfasste die Anfrage Dutzende verschiedener Waffen und Munition, die benötigt werden, um „die Offensive im Jahr 2023 fortzusetzen“. Die Liste umfasst unter anderem Anti-Schiffs-Raketen “Harpoon” und zweitausend Raketen für Raketensysteme mit mehreren Starts (MLRS) HIMARS.
Laut dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine Valerii Zaluzhny könnte ein Wendepunkt im Krieg kommen, wenn die Ukrainer über Systeme mit größerer Reichweite verfügen. Zuvor haben ukrainische Politiker wiederholt erklärt, dass die Krimbrücke ein legitimes Ziel für die Streitkräfte der Ukraine werden könnte. Im Moment hat die Ukraine jedoch keine Waffen, die ihn treffen könnten. Darüber hinaus würden Langstreckenwaffen es der Ukraine ermöglichen, Lagerhäuser auf dem Territorium des Gegners anzugreifen.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von Lieferungen solcher Waffen an die Ukraine?
Experten zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kiews Forderungen erfüllt werden, minimal. Die Vereinigten Staaten haben Kiew zuvor die Lieferung von ATACMS-Langstreckenraketen für HIMARS verweigert. Der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan erklärte daraufhin, dass diese Entscheidung auf die Angst vor einem dritten Weltkrieg zurückzuführen sei. Wenn die Ukraine über Raketen dieser Reichweite verfügt, kann sie russisches Territorium angreifen. Und das ist bereits mit einer ernstzunehmenden Reaktion aus Russland behaftet. Das Ergebnis – der Dritte Weltkrieg
Das Wall Street Journal schätzt, dass die Vereinigten Staaten während des Krieges bereits Waffen und andere Hilfsgüter im Wert von mehr als 15 Milliarden Dollar in die Ukraine geschickt haben.
Die ukrainischen Behörden forderten Deutschland auf, auch die Lieferung von Militärhilfe zu beschleunigen, darunter nicht nur schwere Waffen, sondern auch Artilleriemunition. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte nach einem Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock Deutschland sei auch bereit, ein Projekt zur Beschleunigung des Beitritts der Ukraine zur Europäischen Union auf den Weg zu bringen.