Bei vielen Gästen sitzt das Geld nicht mehr so locker wie noch im Vorjahr – doch auf den Tourismus in Schleswig-Holstein hat das bislang kaum Auswirkungen. «Die Reiselust der Menschen war und ist groß», sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), Bettina Bunge. «Erholung und Ablenkung vom Alltag sind gefragt wie nie.» Folglich werde seit Beginn des Jahres wieder viel gereist, aber kurzfristiger gebucht und mehr auf das Urlaubsbudget geachtet als noch im Jahr 2022.
Bislang waren die Beherbergungsbetriebe zwischen Nord- und Ostsee gut bis sehr gut gebucht. Für Kurzentschlossene seien aber noch Kapazitäten frei, wenn auch nicht überall und nicht in jedem Betrieb, sagte Bunge.
Auch viele Ferienorte in Schleswig-Holstein bestätigten die Einschätzung der TASH. So sei die Buchungssituation in den Orten an der Lübecker Bucht, wie Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt in Holstein, Pelzerhaken und Rettin sehr gut gebucht, sagte ein Sprecher. Auch die Ostseeinsel Fehmarn sei gut gebucht. Bis Mitte August ist dort kaum noch eine Unterkunft zu bekommen. Gleiches gelte auch für die Nordseeorte Amrum, Büsum oder Husum.
Inwieweit sich die Wetterkapriolen der vergangenen Wochen auf die Buchungen ausgewirkt haben, ist nach Angaben Bunges noch nicht abzusehen. «Fest stehe aber: Aufgrund des wechselhaften Wetters fehlen Tagesausflügler und Besucher von Gastronomie und Outdoor-Veranstaltungen.»