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Keine Telegramme mehr: Tausende ergreifen die letzte Chance

Telegramm-Service
Die Deutsche Post hat ihren Telegramm-Service zum Jahresende eingestellt - einige haben noch ihre letzte Chance genutzt.

Tausende Menschen nutzten die Gelegenheit, ihre letzten Telegram-Grüße zum Start ins neue Jahr zu versenden, bevor die Deutsche Post ihren Telegram-Dienst einstellte. Am 31. Dezember – dem letzten Tag vor Ende des Angebots – verschickte die Bundesrepublik insgesamt 3.228 Telegramme, berichtete die Deutsche Post am Mittwoch. Zum Vergleich: In den Vorjahren wurden 200 bis 300 Telegramme pro Monat verschickt.

Im 19. Jahrhundert erfunden, war der Telegraf eine der schnellsten Möglichkeiten, wichtige Informationen ins 20. Jahrhundert zu übertragen. Persönlich oder telefonisch bei einem Post- oder Telegrafenamt diktierte Texte werden in der Regel per Telex an ein Post- oder Telegrafenamt in der Nähe des Empfängers übermittelt und per Kurier zugestellt.

Da der Preis für Telegramme basierend auf der Anzahl der Wörter oft hoch war, wurde ein separater Sprachstil entwickelt, der eher Kurzformen als ganze Sätze verwendet. Eine typische Formel sieht so aus: «Komm Samstagabend um 20 Uhr zu Oma». Mit der Popularität des Telefons und insbesondere mit dem Aufkommen des Internets und der Smartphones ging die Bedeutung der Telegrafie dramatisch zurück.

Privatkunden haben es zuletzt kaum genutzt, betont die Post. Als Erinnerung an Firmenjubiläen oder als Dankeschön an langjährige Mitarbeiter wird es von Unternehmen noch manchmal verwendet, aber auch das wird immer seltener. 2018 hat die Post den Versand von Telegrammen ins Ausland eingestellt. Anfang des Jahres folgte sie dem Beispiel vieler anderer Postunternehmen auf der ganzen Welt und stellte den Dienst vollständig ein.

Ein Mini-Telegramm mit bis zu 160 Zeichen kostet neuerdings mindestens 12,57 Euro und ein Max-Telegramm mit bis zu 480 Zeichen 17,89 Euro – die einfache Variante. Mit dekorativen Blättern beträgt der Preis 21,98 Euro.

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