Im Autoradio ein Fußballspiel hören und wegen schlechten Radioempfangs ein Tor verpassen: Das könnte auch 2023 in manchen Straßentunneln in Rheinland-Pfalz noch passieren. Eines der längsten Bauwerke dieser Art im Land ist zum Beispiel der 1,6 Kilometer lange Malbergtunnel bei Bad Ems. Viele UKW-Sender ertönten nur noch als Zischen von Fahrern, und viele Handys hatten keinen Empfang.
Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Koblenz teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass seit der Eröffnung des Marbergtunnels im Jahr 2006 „der Sender SWR 3 als analoges Signal über UKW über die gesamte Länge des Tunnels gesendet wird“. In allen Straßentunneln muss sichergestellt sein, dass mindestens ein Radiosender mit einem Verkehrsfunksignal empfangen wird. Laut LBM-Sprecherin Birgit Tegeder wurde im Rahmen der Technikumrüstung 2020 auch im Malbergtunnel Digitalradio DAB-Technik installiert.
Von den drei großen Mobilfunknetzen in Deutschland ist laut Tigard derzeit nur Vodafone in Betrieb, das seinen Sitz im Marbergtunnel hat. Netze für die Deutsche Telekom und Telefónica unter der Marke O2 sind „in Arbeit“. Mit Blick auf den Tunnel bei Bad Ems ergänzte die Sprecherin: „An den Empfangsmöglichkeiten gab es keine Kritik.“ Im Falle eines Unfalls könne eine „eingebaute Beschallungsanlage“ und Verkehrszeichen im Funk die Autofahrer in der Straßenröhre warnen .
In einigen Straßentunneln in Rheinland-Pfalz werden „auf Wunsch (und Kosten) des Senders zusätzliche Programme bereitgestellt. Bei Neuinstallationen und Nachrüstungen werden auch DAB-Radios in den Tunneln bereitgestellt“, erklärt Tegeder. Für Betreiber von Mobilfunknetzen besteht eine „Versorgungspflicht“, auch Straßentunnel mit Mobiltelefonen auszustatten. In Rheinland-Pfalz ist dies „teilweise abgeschlossen, in Arbeit oder geplant“.
Laut der Sprecherin sind viele Straßenleitungen in Rheinland-Pfalz so kurz, dass keine zusätzlichen Sender für Funk- und Handyempfang benötigt werden – die Signale können die Tunnel erreichen.