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Keine Einigung im Tarifkonflikt des Einzelhandels in MV

Verdi
Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi.

Im Tarifkonflikt um die künftige Vergütung der Beschäftigten im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns zeichnet sich keine Einigung ab. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, blieb die zweite Verhandlungsrunde am Mittwoch in Güstrow erfolglos. Zwar habe die Arbeitgeberseite ein neues Angebot vorgelegt. Die vorgeschlagene Entgeltanhebung von 5,3 Prozent ab Oktober und weiteren 3,1 Prozent ab Juli 2024 bleibe aber weit hinter den Erwartungen zurück.

«Mit diesem Angebot verfestigen die Arbeitgeber die prekäre Lage, in der sich viele Kolleginnen und Kollegen im Einzelhandel befinden», erklärte Verdi-Verhandlungsführer Bert Stach. Angesichts der aktuellen Inflationsrate bedeute dies für die Beschäftigten einen herben Reallohnverlust. Stach beklagte zudem, dass eine zugesagte Inflationsausgleichsprämie mit dafür bereits gezahlten Leistungen verrechnet werden solle.

Die Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Beschäftigten im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns waren Ende Juni aufgenommen worden. Verdi fordert eine Anhebung aller Entgelte um 2,50 Euro je Stunde, einen Stundenlohn von mindestens 13,50 Euro sowie ein Plus für die Ausbildungsvergütungen von 250 Euro im Monat. Mit Warnstreiks verlieh die Gewerkschaft ihren Forderungen Mitte Juli Nachdruck.

Die Arbeitgeber hatten die Lohnerwartungen als unrealistisch zurückgewiesen. Nach Berechnungen des Handelsverbandes Nord entspräche dies im Durchschnitt einer Anhebung der Entgelte um mehr als 15,6 Prozent und in der Spitze sogar um 30 Prozent. Das passe weder zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten noch zur aktuellen Situation der Einzelhandelsbranche, hatte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Christian Lahrtz, zu Beginn der Gespräche deutlich gemacht.

Laut Verdi liegt das Monatseinkommen der meisten in Vollzeit beschäftigten Verkäuferinnen und Verkäufer bei knapp 2750 Euro. Als nächster Verhandlungstermin wurde der 14. September erneut in Güstrow vereinbart.

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