Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will einen Teil des schwierigen Programms in Reaktion auf die verhaltene Nachfrage nach Energiehilfen investieren. „Die Wirtschaft hat sich bisher in der Energiekrise erfreulich stark gezeigt. Insgesamt ist die Lage viel positiver, als wir noch vor einigen Monaten befürchtet haben“, sagte Tiefensee der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt zum Thema Erneuerbare Energien und Energieeffizienzsteigerung. „Aus meiner Sicht könnte mit dem Härtefallgarantiefonds der Anreiz für Unternehmen, auf Energie umzusteigen, deutlich erhöht werden”, sagte der Minister. Derzeit laufen Verhandlungen innerhalb der Landesregierung. Für die Energiewende (Dekarbonisierung) von Unternehmen stehen aus dem vom Landtag beschlossenen Sonderfonds Energie bisher nur rund 30 Millionen Euro zur Verfügung.
Nach Angaben des Ministeriums wurden bisher weniger als 50 Anträge auf Hilfen aus der Härtefallregelung gestellt, davon etwa ein Fünftel in Höhe von 1,3 Millionen Euro in der Antragsphase. Bisher wurden rund 2 Millionen Euro bewilligt. Die vergleichsweise geringe Zahl der Anträge führte der Minister darauf zurück, dass zentrale Hilfen des Bundes wie Strom- und Gaspreisbremsen gewirkt hätten und sich auch der Gasmarkt aufgrund gesunkener Preise beruhigt habe.
Nicht nur Thüringens IHK bekam im Spätherbst schnelle Hilfe – als Reaktion auf die explodierenden Energiepreise. Das Business-Härteprogramm in Thüringen startet Anfang Dezember.
Noch immer kämpfen viele Unternehmen mit steigenden Energiekosten, Lieferkettenproblemen und Personalmangel ums Überleben. Hinzu kommt eine große Unsicherheit und die Energiemärkte verändern sich ständig.
Tiefensee: «Unsere Wirtschaft braucht in den kommenden Monaten ein Krisentool, mit dem wir kurzfristig eingreifen können. Unterstützung stabiler Unternehmen in schwierigen Situationen. »
Das Programm wird daher weiter genutzt – auch als Vorsichtsmaßnahme gegen plötzliche wirtschaftliche Verschlechterungen. Gleichzeitig sind neue Prioritäten bei der Verwendung der verfügbaren Mittel erforderlich. Die oppositionelle CDU forderte Änderungen der Kriterien für die schwierige Regelung. Tiefensee wies darauf hin, dass die meisten davon von den Gesetzgebern der Bundesstaaten festgelegt werden.
Als erstes Bundesland verfügt Thüringen laut Wirtschaftsministerium über ein eigenes Härtefallprogramm zur Ergänzung der Bundeshilfen. Schätzungen zufolge könnten im Herbst zwischen 500 und 1.000 Unternehmen in Bayern in eine finanzielle Situation geraten, in der die steigenden Energiepreise ihre Existenz gefährden könnten.