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Käufer greifen wieder mehr zu günstigem Obst und Gemüse

Obst und Gemüse
Auch im Supermarkt wurde in den vergangenen Monaten vieles teurer. Bei Obst und Gemüse fiel der Preisanstieg jedoch deutlich moderater aus als bei anderen Produkten.

Auch bei Obst und Gemüse schaut die Kundschaft nach Handelsangaben stärker aufs Geld. Verbraucherinnen und Verbraucher seien derzeit insbesondere bei höherwertigen und damit teureren Produkten zurückhaltender,  heißt es beim Deutschen Fruchthandelsverband. «Vorletztes Jahr waren verschiedene Beerensorten der absolute Renner», sagte Geschäftsführer Andreas Brügger der Deutschen Presse-Agentur. «Inzwischen laufen die Kunden daran vorbei. Der Trend geht zurück zum Basissortiment.»

Der Verband hoffe, dass die Preisentwicklung bei Obst und Gemüse trotz der insgesamt hohen Inflation in den kommenden Monaten moderat bleibe. «Das Angebot auf dem Weltmarkt ist im Moment zum Glück relativ hoch, weil angebaut werden kann», erklärte Brügger. «Die Natur wächst weiter, trotz Corona und trotz Problemen in der Lieferkette. Die Marktversorgung war deshalb gut.»

Praktisch von einer Krise in die nächste

Die Branche trifft sich von diesem Mittwoch an zur Fachmesse Fruit Logistica in Berlin. Den Unternehmen machen nach Verbandsangaben die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und insbesondere der Personalmangel zu schaffen. «Wir sind praktisch von einer Krise in die nächste gegangen», betonte der Geschäftsführer. Transport- und Energiekosten seien deutlich nach oben gegangen. «Das geht runter bis zum Produzenten» und betreffe alle Teile der Lieferkette, sagte Brügger. Hinzu komme das fehlende Personal, vom Lastwagenfahrer bis zum Saisonarbeiter.

Das seit diesem Jahr geltende Lieferkettengesetz in Deutschland mache die Situation der Fruchtbranche noch schwieriger. «Es ist mit einem enormen Aufwand verbunden», kritisierte Brügger. Das Gesetz verpflichtet große Unternehmen dazu, dass Menschenrechte in ihren Lieferketten eingehalten werden. Insbesondere der Einzelhandel werde sich deshalb absichern «bis zum Gehtnichtmehr», sagte Brügger. «Die Kosten dafür werden weiter gereicht nach unten bis hin zum Erzeuger. Für die Kleinbauern aus Übersee bedeutet das eine weitere finanzielle Last.»

Auf der Fruit Logistica wird sich die Branche bis einschließlich Freitag auch über diese Themen austauschen. Die Messe hatte während der Corona-Pandemie ein Jahr pausiert. Im vergangenen Jahr war sie mit einigen Monaten Verspätung wieder mit Fachpublikum gestartet. Für dieses Jahr haben sich laut Veranstalter mehr als 2600 Aussteller aus fast 100 Ländern angemeldet. Im vergangenen Jahr kamen rund 40 000 Fachbesucher. Zu den Erwartungen für dieses Jahr wollten sich die Organisatoren der Fruit Logistica auf Anfrage zunächst nicht äußern.

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