Nach zwei Jahren starker Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie und des russischen Überfalls auf die Ukraine läuft das närrische Treiben in Brandenburg wieder auf Hochtouren. «In dieser Session bieten alle Vereine wieder ihre Sitzungen und sonstige Veranstaltungen», sagte der Präsident des Karnevalsverbands Berlin-Brandnburg, Fred Witschel, der Deutschen Presse-Agentur. Der Zuspruch des Publikums sei trotz oder gerade wegen der langen Pause sehr gut.
«Allerdings läuft der Vorverkauf sehr schleppend, die Leute entscheiden sich meist erst kurz vorher oder an der Abendkasse», berichtete Witschel. Zu oft hätten die Narren die Erfahrung gemacht, dass Veranstaltungen wegen der Pandemie oder der weltpolitischen abgesagt werden mussten. Trotz der gestiegenen Preise für Saalmieten wegen der hohen Energiepreise hätten die Vereine die Eintrittspreise moderat gehalten, sagte Witschel. «Das sind meist nur ein oder zwei Euro mehr – man will die Leute ja nicht verschrecken.»
Am Samstag läuft in Burg im Spreewald auch die 130. Jugendfastnacht: Nach niedersorbisch/wendischem Brauch ziehen die unverheirateten Jungen und die Mädchen in Festtagstracht durchs Dorf, am Abend spielt eine Kapelle zum Tanz auf.
Am Karnevalssonntag werde auch wieder der «Zug der fröhlichen Leute» durch Cottbus ziehen, sagte Witschel. Zu dem größten Karnevalsumzug in Ostdeutschland werden 4000 Aktive erwartet, rund 100 Festwagen sollen durch die Straßen ziehen. Weitere Umzüge sind unter anderem in Garz in der Prignitz und in Neuruppin geplant. Und auch die traditionelle Fernsehgala «Heut’ steppt der Adler» wird am 28. Januar wieder in der Cottbuser Stadthalle aufgezeichnet und am Karnevalssonntag bei RBB ausgestrahlt.
Nach den Jahren ohne große Zusammenkünfte wegen der Corona-Pandemie hat der Karnevalsverband für diese Session das Motto «Das Wir macht uns stark» gewählt», sagte Witschel. «Um aufzuzeigen, dass wir zusammenstehen.» Nach seinen Angaben sind im Verband 117 Vereine aus Brandenburg und 20 weitere in Berlin organisiert.