Karneval steht vor der Tür – „Wir brauchen das als Ausgleich“
Es ist wieder soweit: Der Karneval beginnt. Ab 11.11. Da Köln dieses Jahr auf einen Samstag fällt, wird mit noch mehr Besuchern als sonst gerechnet. In den letzten Jahren waren Zehntausende ausländische Touristen mit Problemen wie Überbelegung, Alkoholmissbrauch und Kriminalität konfrontiert.
Die Stadt, die über 1.000 Polizisten, 180 Mitarbeiter der öffentlichen Ordnung und mehr als 1.000 private Sicherheitskräfte verfügt, hofft, sich auf den zu erwartenden Verkehrsansturm auf kontrollierte Fahrspuren zu Beginn des Karnevals vorzubereiten. Die meisten Touristen begeben sich in die Gegend um die Zülpicher Straße, den sogenannten „Kwartier Latäng“. Das Studentenviertel gilt mit seinen zahlreichen Bars und Kneipen längst als Super-Hotspot, der auch an normalen Wochenenden viele Partygänger von außerhalb der Stadt anzieht.
Komikerin Carolin Kebekus (43) hofft auf ein friedlicheres Miteinander zum diesjährigen Karnevalsauftakt. „Für mich ist Karneval die schönste Zeit im Jahr“, sagte der gebürtige Kölner der dpa. „Egal, ob es ein Bar-Rave oder eine Party auf der Straße ist, ich kann nicht genug davon bekommen.“ Natürlich gibt es auch ab und zu ein Cologne. „Wir haben in der großen Karnevalsgemeinschaft eine goldene Regel: Wir feiern ausgiebig, passen aber immer aufeinander auf und sorgen dafür, dass alle eine gute Zeit haben.“ Kebekus selbst hat dieses Jahr aufgrund ihrer Schwangerschaft ganz auf das Trinken verzichtet.
Christoph Kuckelkorn, Vorsitzender des Kölner Karnevals, sieht in der Hektik einen wichtigen Ausweg in Phasen politischer Krise. „Wir sehen immer wieder, wie sehr die Menschen gerade in schwierigen Zeiten Karnevalsfeiern brauchen“, sagte Kukkerkorn der Nachrichtenagentur dpa. „Viele Kölnerinnen und Kölner brauchen Fastelovend als Ausgleich. Nach der Krise der letzten Jahre ist die Gewohnheit, mit Freunden und Familie zusammen zu sein, sehr gut und belastend. Feiern und Solidarität zeigen schließen sich übrigens nicht aus.“
In Düsseldorf beginnt ein neuer Tag mit dem traditionellen „Hopetz Wake“. Pünktlich um 11:11 Uhr wird der Witzbold vor dem Rathaus eine höhnische Rede halten. Auch in Mainz und vielen anderen Regionen in ganz Deutschland starten Karnevalsteilnehmer in die neue Saison.
Quelle: www.dpa.com