In den katholischen Regionen Bayerns haben Gläubige den Feiertag Mariä Himmelfahrt begangen. Kardinal Reinhard Marx sagte bei einer Messe in der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf in München, Maria sei «Zeugin eines menschenfreundlichen, eines lebensfreundlichen Glaubens». An dem Fest sei in besonderer Weise spürbar, dass das Reich Gottes keine Utopie sei, keine ferne Hoffnung in der Zukunft, sondern bereits in der realen Welt angebrochen, sagte der Erzbischof von München und Freising laut Mitteilung. «Kein Fest bringt so sehr Himmel und Erde zusammen, Schöpfer und Geschöpf.»
Bei der Feier der Sakramente und der Eucharistie stelle sich Gott in die Mitte der Menschen. Diese Erfahrung mache die Gläubigen zu einer «Gemeinschaft der Zeugen der Hoffnung» in einer Welt, die immer gefährlicher, bedrohlicher und unsicherer werde, so Marx am Dienstag. Maria sei eine wichtige Orientierung und Hilfe. «Hier gibt es keine bessere Begleitung als die Frau, die Jesus geboren hat.» Maria stehe dem Leben der Menschen nah. «Sie weiß, was sie empfinden.»
Am Montagabend fand anlässlich Mariä Himmelfahrt in Altötting die traditionelle Lichterprozession statt. Immer am Vorabend des Feiertages ziehen in dem Wallfahrtsort Gläubige mit Kerzen von der Basilika St. Anna zur Gnadenkapelle.
Bayern ist das einzige Bundesland, in dem Mariä Himmelfahrt ein Feiertag ist. Allerdings gilt dieser nicht in allen Regionen des Freistaates. Während in den überwiegend katholisch bevölkerten Kommunen Feiertagsruhe herrscht, ist Mariä Himmelfahrt in den protestantisch geprägten Kommunen ein Arbeitstag wie jeder andere.
Traditionell bringen Gläubige an Mariä Himmelfahrt zu Sträußen gebundene Kräuter mit in die Gottesdienste, die dort gesegnet werden.