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Kanzler verdienen weniger als die Chefs vieler Bundeskonzerne

Olaf Scholz
Bundeskanzler tragen die meiste Verantwortung im Land. Das wird zwar auch gut bezahlt, aber im Vergleich zu den Bezügen in vielen Spitzenjobs der Wirtschaft ist das immer noch wenig.

Der Bundeskanzler verdient weniger als die Chefs vieler staatlicher Unternehmen und Institutionen. Dies wurde einer Liste des Bundesfinanzministeriums entnommen, die nach einer Anfrage und mehreren Korrespondenzen an Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer des linken Bundestages, übersandt wurde. Als erstes hatte das Deutsche Redaktionsnetzwerk (RND) darüber berichtet. Demnach verdienen 21 Vorstände oder Geschäftsführungen von Bundesunternehmen oder -einrichtungen mehr als Olaf Scholz (SPD), der rund 360.000 Euro im Jahr verdient.

Bestverdiener ist damit Bahn-Chef Richard Lutz mit 900.000 Euro im Jahr vor dem Geschäftsführer der Bundesdruckerei mit 863.000 Euro. Dahinter stehen die anderen Vorstände der Deutschen Bahn und der Vorstand der staatlichen Förderbank KfW, die zwischen 555.400 und 687.600 Euro im Jahr verdienen. Die Gehälter der Geschäftsführer der verschiedenen Helmholtz-Forschungszentren, der Deutschen Flugsicherung, der Autobahn GmbH, des Mautbetreibers Toll Collect und der Finanzinstitute des Bundes liegen teilweise über oder nahe an denen der Kanzlerin.

Coulter: “Das sind lächerliche Zustände”

Coulter nannte im Schriftverkehr mit dem Finanzministerium ausdrücklich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Er hat gesagt, dass kein öffentlich-rechtlicher Vorstand mehr verdienen sollte als die Bundeskanzlerin. Um den Kostenträgern Geld zu sparen, ist Selbstverpflichtung notwendig. Der Linke-Politiker schrieb Lindner, er verstehe die Not. „Um Ihren Anspruch einordnen zu können, ist es jedoch wichtig zu wissen, wer in der Bundesbehörde, Behörde oder Firma mehr bezahlt wird als der Bundeskanzler.“

Nach mehrmaligem Nachfragen wurde dieser übermittelt Der Kongressabgeordnete stellte dem Ministerium für Wirtschaft die Liste vor, die die Gehälter von 151 Mitgliedern der Vorstände und des Managements verschiedener Bundesunternehmen auflistete.

“Im Gegensatz zum Vorstand der Deutschen Bahn AG arbeitet Bundeskanzler Scholz mehr oder weniger ehrenamtlich”, sagte Korte. „Als Chef der Bundesdruckerei steht er vielleicht weniger unter Druck, aber sein Gehalt wird verdoppelt. Das sind lächerliche Zustände. Die verrückte Politik der Auslagerung und Privatisierung staatlicher Infrastruktur und Institutionen muss aufhören.“

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