Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Samstag Läufern entlang des Mauerwegs die Daumen gedrückt und sich von ihrer Ausdauer beeindruckt gezeigt. Als er einige Langstrecken-Sportler an einer Verpflegungsstation in Teltow empfängt, haben sie teils schon 56 Kilometer hinter sich. «Das ist bewundernswert», sagte der Kanzler, der auch gerne joggt und rudert. «Ich laufe normalerweise 8 bis 10 Kilometer, zwei bis drei Mal die Woche», erzählte er in Teltow, nur 20 Minuten von Potsdam entfernt, wo der Kanzler wohnt.
Der 100-Meilen-Mauerweglauf verbindet Sport mit Geschichte, denn die Veranstaltung erinnert an den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Die Strecke von insgesamt fast 161 Kilometern führt am ehemaligen Grenzstreifen entlang. Die Teilnehmer können in einer Staffel antreten. Einige Läuferinnen und Läufer wollen aber auch die gesamte Extrem-Distanz von rund 161 Kilometern bewältigen, wie die Organisatoren mitteilten.
«Herr Scholz, ne Cola bitte», rief ein Sportler, und der Kanzler hinter dem Verpflegungstisch reichte die Erfrischung. Scholz, der locker in Jeans kam, schüttelte Hände, plauderte mit Sportlern, einige wollten Fotos mit ihm. Angesichts des 62. Jahrestags des Mauerbaus am Sonntag, an dem der Opfer des DDR-Grenzregimes gedacht wird, betonte der Kanzler, wie wichtig das Eintreten für Frieden und Freiheit sei.
Ein Läufer nutzte einen kurzen Zwischenstopp in der Sporthalle noch dazu, Scholz einen Antrag für die Mitgliedschaft in der SPD in die Hand zu drücken. Der Kanzler zögerte nicht lang und unterschrieb.