Die mit der Säuberung der von Klimaaktivisten besetzten Stadt Lützerath beauftragte Aachener Polizei plant einen vierwöchigen Einsatz. „Aus ganz Deutschland kommen Truppen“, sagte Einsatzleiter Wilhelm Sauer am Montag in Aachen. Wie viele Polizisten beteiligt sein werden, sagte er nicht.
Der Aachener Polizeipräsident Dirk Wenspach sagte, das kleine Dorf neben dem Braunkohletagebau Garzweiler werde voraussichtlich ab Mittwoch oder am nächsten Tag geschlossen. „Da wir morgen eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger in Erkelenz durchführen, müssen sie damit rechnen, dass die Räumungen übermorgen oder in den nächsten Tagen beginnen“, sagte er. Klimagegner versuchten am Montag, beim Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen Eilklage gegen die drohenden Zwangsräumungen zu erheben, scheiterten aber.
Aktivisten, die die Verlegung des Tagebaus verhindern wollen
Weinspach sagt, es gebe in Lützerath sieben Barrikadenhäuser und 27 Baumhäuser. Laut Polizei übernachten derzeit etwa 300 Personen, und es herrscht weiterhin Verkehr in der Station. Etwa 250 Menschen befanden sich laut Polizei auch in einem Lager im Nachbarort Keyenberg. Es gibt Teile von Lützeraths Szenen, die gewalttätig sind, aber dieser Teil ist nur ein kleiner Teil der Szene. „Meistens haben wir dort diverse Proteste friedlich erlebt“, sagte Weinspach. Er hofft, dass es so bleibt.
Der Energiekonzern RWE will Lützerath im westlichen Nordrhein-Westfalen abbauen, um unter Tage Kohle abzubauen. Die landwirtschaftlich geprägten Grundstücke und Häuser der Dörfer gehören zur Rheinland-Gruppe. In den verbliebenen Häusern leben nun Aktivisten, die Widerstand erklärt haben, die früheren Bewohner sind ausgezogen. Sie sehen keine Notwendigkeit, Kohle zu graben und zu verbrennen.
Einsatzchef Sauer sprach am Montag von einem weitläufigen Einsatzgebiet mit vielen Unbekannten. “Wir wissen nicht, was dort passieren wird”, sagte er über das Haus und die große Scheune. Es ist auch nicht bekannt, ob eine Falle gestellt wurde oder auf das Dach geklettert ist. Blockiert und verstopft viel. Zu den möglichen Szenarien gehört auch die Besetzung eines 96 Meter hohen Großbaggers in einem Tagebau. Darauf ist die Betriebsführung vorbereitet.
Die Polizei wird versuchen, das Problem durch Kommunikation und Diskussion zu lösen. Weinspach sagte, die Polizei habe den Eindruck, dass sich auch die Bürger auf eine gewalttätige Eskalation des Konflikts vorbereiteten, indem sie sich an Pflastersteinen beteiligten, Dachziegel zertrümmerten und Lagerhäuser errichteten. Weinspach sagte, dies seien Vorbereitungen für eine Eskalation der Gewalt, und weder die Anwesenden noch die Besatzer noch die Polizei wollten das.
Nach mehreren Steinwurfangriffen auf Polizisten auf einer Zeche bei Lützerath fordert NRW-Innenminister friedliche Klimaaktivisten in Herbert Ruhr (CDU) auf, sich von Gewalttätern zu distanzieren und sesshaft zu werden. Der Minister schloss nicht aus, dass Wassererosion am Rand der Mine auch gewollt war. „Jemand hat eingegriffen und die Wasserleitung ausgetauscht“, sagte Reul.
„Kein noch so legitimes Ziel kann Gewalt gegen die Bevölkerung rechtfertigen“, sagte NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne)Say. “Wenn ich jemanden mit Steinen auf die Polizei werfen höre, berührt mich das. Die Polizei verdient unsere Unterstützung bei ihrer Arbeit, sie verteidigt unsere rechtsstaatliche Demokratie.” Lützerath und dort wegen unzureichender Wasserspülung am Rande des gefährdeten Tagebaus der Band den Auftritt ermöglichte. Es wäre “beunruhigend”, wenn dieser polizeiliche Schutz mit Steinen honoriert würde, darf nicht geduldet werden”.
Klimaaktivisten versuchen, ein vom Kreis Heinsberg erlassenes Aufenthaltsverbot in Lützerath im Eilverfahren zu kippen Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen (OVG) bringt am Montag eine Niederlage Das Oberverwaltungsgericht hat in seiner Eilentscheidung die Auffassung des Verwaltungsgerichts Aachen bestätigt, dass die Erstinstanz die Allgemeinverfügung als „wahrscheinlich rechtmäßig“ eingestuft hat Lützerath kann nicht durch Auslösung zivilen Ungehorsams wegen des Klimanotstands gerechtfertigt werden. Rechtliche Grundlagen sind das Polizeigesetz und das Ordnungsgesetz. Das Oberverwaltungsgericht stimmt zu, heißt es in der Stellungnahme des Oberverwaltungsgerichts Gericht urteilte: „Das Gewaltmonopol des Staates ist der Eckpfeiler des modernen Staatsstatus. Relativierung kann grundsätzlich nicht durch zivilen Ungehorsam erreicht werden. „Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts ist unanfechtbar (Az.: 5 B 14/23)