Der Messerangriff auf geflüchtete Würzburger hat bundesweit große Aufmerksamkeit erregt, aber auch andere Straftaten haben vor allem in den letzten Monaten für Aufsehen gesorgt – die Polizei Würzburg sucht nun nach weiteren Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit durch Videoüberwachung zweier Kriminalitätsschwerpunkte. „Eines ist klar: Videoüberwachung allein ist kein Allheilmittel“, sagte Innenminister Sandro Kirchner am Mittwoch bei der Vorstellung der Systeme. Es kann jedoch wichtige Informationen liefern, um den Täter schnell und genau zu finden.
Passanten können sich durch Schilder über die Videoaufzeichnung informieren. Nach Angaben der Polizei werden die Aufnahmen rund um die Uhr überwacht. Sie sollten nach 21 Tagen gelöscht werden. Ziel der Maßnahme ist die Abschreckung von Kriminellen. „Videoüberwachung erhöht auch das Sicherheitsgefühl der Menschen“, sagte Kirchner.
Auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs und am Barbarossaplatz gibt es mittlerweile permanente Videoanlagen, und ein geduldiger psychotischer Somalier tötete dort drei Menschen und verletzte neun im Juni 2021. Letztes Wochenende starb ein Mann, nachdem er bei einem Streit nicht weit entfernt mit einem Messer verletzt worden war. Dann verhaftete die Polizei im Juni einen mit einem Messer bewaffneten Mann auf dem Platz. Zu diesem Zeitpunkt wurde niemand verletzt.
Das Viertel rund um den Barbarossaplatz und den Hauptbahnhof, weniger als fünf Gehminuten vom Hotel entfernt, ist ein Kriminalitäts-Hotspot in der Innenstadt. Nach Angaben der Polizei gibt es dort im Vergleich zu anderen Teilen der Stadt eine unverhältnismäßig hohe Kriminalität.