Ein 19-jähriger Junge aus München ist wegen mehrfacher schwerer Körperverletzung und Raubes zu vier Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Anfang Januar überfielen er und eine Gruppe von bis zu 20 weiteren Personen mehrere junge Menschen im Bereich des Passingh-Bahnhofs und beraubten sie sogar. Das gab das Oberlandesgericht München (OLG) am Freitag bekannt.
Die Gruppe provozierte potenzielle Opfer zunächst am Bahnhof und griff sie dann an. Es gibt einen echten Wettbewerb zwischen Kriminellen um die brutalsten Verbrechen. Beispielsweise wurde ein bereits am Boden liegendes Opfer getreten. Seitdem trauen sich einige der Betroffenen nicht mehr, den Bahnhof zu betreten.
Das Große Jugendgericht des 1. Landgerichts München ordnete zudem die Unterbringung des Angeklagten in einer Rehabilitationseinrichtung an – vor einer echten Haftstrafe. Ein Sprecher des OLG sagte, der 19-Jährige könne vorzeitig aus der Haft entlassen werden, wenn er die Behandlung dort erfolgreich abschließe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der 19-Jährige ist mehrfach vorbestraft und sitzt einem Gerichtssprecher zufolge schon seit längerem in Untersuchungshaft.