Die Jungen Liberalen haben als Konsequenz aus dem Wahldebakel von der nordrhein-westfälischen FDP einen eigenständigen Kurs gefordert. Der Grund für die Niederlage bei der Landtagswahl 2022 sei eine falsche Strategie gewesen, sagte der Vorsitzende Alexander Steffen am Samstag bei einem FDP-Landesparteitag in Bielefeld. «Die Strategie war, je näher wir der CDU sind, je weniger Meinungsverschiedenheiten es gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir wiedergewählt werden.»
Die FDP hatte bei der Wahl ihr Ergebnis auf 5,9 Prozent halbiert und die Regierungsbeteiligung eingebüßt. «Nie wieder darf die Loyalität dem Koalitionspartner gegenüber größer sein als die Überzeugungen der eigenen Partei», sagte Steffen. «Die CDU ist der Gegner, das muss klar sein.»
Acht Monate nach dem Debakel bei der Landtagswahl wollte die NRW-FDP in Bielefeld einen neuen Parteichef wählen. Einziger Kandidat war FDP-Landtagsfraktionschef Henning Höne. Steffen erwähnte Hönes Kandidatur mit keinem Wort. Bei den Jungen Liberalen hatte es Vorbehalte gegen Hönes Kandidatur gegeben. Einen Gegenkandidaten gab es beim Parteitag allerdings nicht.