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Jüdische Gemeinden: «Alle haben Angst» - Schutz reicht nicht

Synagoge
Ein Davidstern als Wandbild in einer Synagoge.

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Brandenburg hält den Schutz der jüdischen Einrichtungen im Land für unzureichend. «Wir brauchen zusätzliche Mittel für Sicherheitsverantwortliche in jeder jüdischen Gemeinde in Brandenburg», sagte die Antisemitismusbeauftragte des Landesverbands, Diana Sandler, am Freitag.

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hätten die Gemeindemitglieder Angst, in die Synagoge zu gehen. «Alle haben Angst», betonte Sandler. Das gelte für alle jüdischen Gemeinden in der Mark. Im Landesverband sind sieben verschiedene jüdische Gemeinden vertreten.

Als Beispiel für einen verbesserten Schutz des jüdischen Lebens nannte Sandler Sachsen-Anhalt. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle vor vier Jahren wurden dort sowie vor der Synagogengemeinde Magdeburg und der jüdischen Gemeinde in Dessau-Roßlau mobile Wachen eingerichtet. Die Lösung mit Containern als Büros bieten den Polizisten vor Ort eine zusätzliche Arbeitsmöglichkeit, wie das Innenministerium kürzlich mitteilte. Sachsen-Anhalt stellte in den Jahren 2020 bis 2022 insgesamt mindestens 6,5 Millionen Euro für den Schutz der Einrichtungen zur Verfügung.

Sandler bedankte sich für die Bemühungen der Polizei in Brandenburg. Dennoch müsse hier nachgesteuert werden. Neben einem Sicherheitsverantwortlichen brauche es einen Notdienstknopf, der im Notfall ein Signal an die Polizei auslösen könne.

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