Joana Mallwitz eröffnet die Saison mit zwei von der Kritik gefeierten Konzerten und stellt sich als neue Chefdirigentin des Konzerthausorchesters vor. Die 36-Jährige begann an ihrem neuen Arbeitsplatz am Gendarmenmarkt im Herzen der Hauptstadt mit der Arbeit an den drei Ersten Symphonien. Das Repertoire umfasst Sergej Prokofjew („Klassische Symphonien“), Kurt Weil („Berliner Symphonien“) und die ersten Werke Gustav Mahlers. Am Freitagabend bedankte sich das Publikum wie schon am Vortag mit anhaltendem Applaus bei Marwitz und dem Orchester.
Mit der Ankunft eines neuen Chefs steht eines der drei großen Orchester der Hauptstadt vor dem Neustart. Auch am Gendarmenmarkt setzt Mallwitz auf zwei neue Formate. Sie hat bereits ein Format für Fachkonzerte an ihren Arbeitsplätzen in Erfurt und Nürnberg entwickelt. Marwitz führte die Musikliteratur zunächst auf dem Flügel auf, interpretierte sie dann und führte sie schließlich mit dem gesamten Orchester auf. Es gibt auch „Night Sessions“, die Marwitz und ihr Team für Konzertsäle entwickelt haben. Dort hofften Dirigenten und Orchester, weniger bekannte Musik, darunter die Beatles, zusammenzubringen.
Ein Treffen mit dem neuen Dirigenten ist auch an diesem Sonntag möglich, wenn das Konzerthaus zum Tag der offenen Tür zu einem umfassenden Programm einlädt. Darüber hinaus hofft der neue Dirigent, sich in wenigen Tagen mit dem Programm „Meist Mallwitz“ dem Publikum zu offenbaren.
Marwitz gilt als herausragendes Talent. Im Alter von 19 Jahren begann sie ihre musikalische Laufbahn als Solistin am Heidelberger Theater und stieg bald dort zur Orchesterdirigentin auf. 2014 ging sie als damals jüngste Musikdirektorin Europas an das Theater Erfurt. Vier Jahre später wechselte sie an das Staatstheater Nürnberg. 2019 wurde sie im Alter von 33 Jahren zur Dirigentin des Jahres gekürt.