Jedes Jahr finden im ganzen Land Hunderte Beerdigungen ohne Angehörige statt
Wenn Menschen ohne Angehörige sterben, die sie beerdigen müssen, finden sie oft ihre letzte Ruhe in einer sogenannten offiziellen Beerdigung. Zunächst trage die Kommune die Kosten, erklärt Fabian Lenzen, Sprecher des Bestattungsunternehmerverbandes Berlin-Brandenburg. „Beerdigungen sind normalerweise sehr einfach“, sagte er.
Die Landeshauptstadt Potsdam gibt jedes Jahr Tausende von Euro für offizielle Beerdigungen aus, Kosten, die weder von Versicherungen noch von Erben oder Erbschaften zurückgezahlt werden können. Aktuelle Zahlen gehen davon aus, dass dieser Betrag im Jahr 2022 bis zu 30.400 Euro betragen wird, verglichen mit rund 25.000 Euro im Jahr zuvor, berichtete Stadtsprecher Markus Klier. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, wie viele solcher Beerdigungen es jedes Jahr gibt.
Potsdam veranstaltet alle zwei Monate Beerdigungen für die einsamen Toten
Die Stadt weist dann Bestatter an, die Verstorbenen vom Friedhof abzuholen. Sterbeort, wie ein Sprecher der Stadt Potsdam sagte. Bestatter überführten ihn in das Potsdamer Krematorium. Mit einer Vollmacht ordnet der Bestattungsunternehmer die Einäscherung an und stellt dem Standesamt Potsdam eine Sterbeurkunde aus.
Laut Marcus Clear findet alle zwei Monate eine Zeremonie in der Trauerhalle des neuen Friedhofs statt. Dort werden bei Trauerreden und Orgelmusik alle registrierten Toten namentlich genannt. „Die Urnen werden dann anonym auf dem Alten Friedhof beigesetzt“, erklärte ein Stadtsprecher.
Auch nach der Beerdigung wird
In Cottbus gibt es etwa 130 solcher Amtsbestattungen jedes Jahr. Laut Stadtsprecher Jan Gloßmann variieren die Gebühren jedes Jahr. Die Suche nach einem Bestattungspflichtigen endet jedoch nicht mit der Beerdigung. Sollten die ermittelten Angehörigen jedoch selbst nicht mehr über ausreichende Mittel verfügen, können sie die Bestattungskosten beim Sozialamt am Sterbeort beantragen.
„Kommen Angehörige ihren Bestattungspflichten nicht nach, drohen ihnen oft Geldstrafen“, sagt Fabian Lenzen. Zumindest in Berlin werden es bald 10.000 Euro sein. Eine bezahlbare Beerdigung kostet etwa 1.000 bis 2.000 Euro. Auch Kommunen schreiben häufig Dienstleistungen aus.
Zum Beispiel die Stadt Wittstock (Ostprignitz-Ruppin). Im vergangenen Jahr gab es dort vier offizielle Begräbnisstätten, an neun Orten konnte die Stadt jedoch noch Angehörige finden, berichtete Stadtsprecher Jean Diebert. Für eine solche Beerdigung zahlt die Stadt bis zu 2.500 Euro.
Manchmal kommen auch Nachbarn, Freunde oder Betreuer zu Grabe
Der Bestatter Tilo Brüsehafer von „Bestattungen Müritz“ nimmt auch regelmäßig an Beerdigungen aus Redenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) teil. Jährlich finden in den Regionen Prinitz und Ost-Prinitz-Ruppin rund 150 Beerdigungen für ihn statt. Im Durchschnitt sind fünf davon regulatorischer Natur. „Beerdigungen haben normalerweise keine Zeremonie“, sagt Tilo Brüsehafer. Es gibt keine dekorative Urne und keine Grabrede; die bedeckte Urne wird dann ruhig im Grab gelassen.
In anderen Fällen versammeln sich Nachbarn, Freunde oder Betreuer rund um den Friedhof, wie Fabian Lenzen ergänzt. „Betreuer oder Nachbarn sammeln oft Geld für Blumenschmuck oder Trauerzeremonien“, sagt Tilo Brüsehafer. Fabian Lenzen sagte, wenn der Verstorbene Mitglied der Kirche sei, habe er das Recht, bei der Beerdigung einen Priester anwesend zu haben. Oft kommen dann auch andere Gemeindemitglieder, um den Verstorbenen auf seinem letzten Spaziergang zu begleiten.
Quelle: www.bild.de