Jan Ullrich (49) hat große Probleme mit der Vergangenheit eines Dokumentarfilms. „Es war sehr schwer. Ich habe viele Tränen vergossen und viele schlaflose Nächte gehabt“, sagte der ehemalige Tour-de-France-Gewinner bei einer Vorführung der Dokumentation „Jan Ulrich – Gejagt“ in München. Plötzliche Panik, der Film wird veröffentlicht 28. November.
Ulrich will „offen und ehrlich“ mit allem umgehen. Nach eigener Aussage hofft er, dass „das Publikum sich in seine Lage versetzen kann
In München berichtete er auch über persönliche Themen wie Alkohol- und Drogenmissbrauch. „Vor fünf Jahren hatte ich einen schweren Autounfall, da ging es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod. Ich habe fast alles verloren, fast auch mein Leben“, sagte er Ulrich, der erst im Nachhinein zur Aufnahme bereit war: „Der entscheidende Punkt war dieser Absturz, und ich habe mich mit letzter Kraft und aller Hilfe herausgekämpft.“
Ulrich hat vorher alles verdrängt. „Ich selbst kann mit meiner Vergangenheit nicht leben“, gibt er zu.
Mit dem Sieg bei der Tour de France 1997 löste Ulrich einen Radsport-Boom in Deutschland aus 2006 wurde der Olympiasieger von Sydney kurz vor Beginn der Tour de France von seinem Team wegen seiner Verbindungen zum Dopingarzt Eufemiano Fuentes gesperrt. 2012 sperrte das Schiedsgericht für Sport Ulrich für zwei Jahre.
Ulrich hat Dopingvorwürfe häufig zurückgewiesen und gesagt: „Ich habe nie jemanden angelogen.“ Doch nun deutet er ein vollständiges Eingeständnis des Dopings an: „Ich habe niemanden angelogen, es war falsch.“ Für mich ist es maßgeschneidert für meine Gegner, aber natürlich sind die Fans ein Teil davon“, sagte er in der Dokumentation.