Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Motorbootunglück zweier betrunkener Deutscher auf dem Gardasee hat Italien seine Gesetze gegen solche Verbrechen verschärft. Am Mittwoch verabschiedete die Abgeordnetenkammer von Rom fast einstimmig eine neue Regelung, die Totschlag auf See mit bis zu sieben Jahren Gefängnis ahnden würde. Fälle von Fahrerflucht und Trunkenheit am Steuer können sogar mit Gefängnisstrafen von bis zu 18 Jahren geahndet werden. Angehörige der beiden Opfer nahmen an einer Abschiedszeremonie in der größeren der beiden Kammern Italiens teil.
Zwei Deutsche und ein italienisches Paar reisen am Abend des 19. Juni 2021 auf einem Luxus-Schnellboot in der Nähe von Salo Ramde am Gardasee in Norditalien. Der 37-jährige Mann und seine 24-jährige Freundin kamen ums Leben. Später stellte sich heraus, dass die beiden Münchner betrunken waren. Letztes Jahr wurden sie zu viereinhalb Jahren bzw. zwei Jahren und elf Monaten verurteilt. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Zwei der verurteilten Männer sagten im Prozess aus, dass sie von der Kollision nichts mitbekommen hätten. Sie dachten, sie würden Abfall überfahren. Das Gericht befand sie jedoch des Totschlags für schuldig. Nach dem neuen Gesetz gelten die für italienische Verkehrsunfälle geltenden Strafen nun auch für Bootsunfälle. Der Senat – die zweite Kammer des italienischen Parlaments – hat dem zugestimmt.