zum Inhalt

Italien verabschiedet Gesetz zur Bekämpfung illegaler Rave-Partys

Giorgia Meloni
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni spricht während ihrer ersten Pressekonferenz zum Jahresende.

In Italien wird die Organisation von Rave-Partys oder anderen Musikveranstaltungen ohne Lizenz künftig unter Androhung langer Haft- und Geldstrafen verboten.

Nach einer teilweise chaotischen Sitzung setzte die rechte Regierung das Gesetz durch, nachdem der Präsident der Handelskammer die Diskussionen in einem historischen Schritt beendet hatte. Präsident Sergio Mattarella unterzeichnete das Gesetz in dieser Nacht. Veranstaltern drohen drei bis zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro.

Melloni will hartes Vorgehen gegen illegale Aktivitäten

Die Regierung um Premierministerin Georgia Meloni sagt, das Gesetz will gegen illegale Vorfälle des Drogenhandels vorgehen und die öffentliche Sicherheit gefährden. In Italien gibt es immer wieder Techno-Feste, zum Beispiel in leerstehenden Gebäuden, zu denen teils tausende Menschen kommen.

Kritiker protestierten heftig, dass die rechte Mehrheit im Parlament das Gesetz mit Maßnahmen wie der Reaktion auf das neue Kronenvirus verknüpfte: Das Gesetz erlaubt Ärzten und medizinischem Personal, die sich weigern, sich gegen das neue Kronenvirus impfen zu lassen zur Arbeit zurückzukehren. Unter der vorherigen Regierung durften diejenigen, die Einspruch erhoben oder sich weigerten, nicht mehr im medizinischen Bereich arbeiten. Meloni hat das bereits Anfang November per Dekret geändert, jetzt ist es auch Gesetz.

Das ist das falsche Signal für die Opposition, gerade in diesen Tagen, in denen über die Zahl der Corona-Fälle in China und den Umgang mit Passagieren aus den asiatischen Ländern heftig debattiert wird.

Oppositionsparteien versuchen zu verhindern, dass das Gesetz während einer 20-stündigen Sitzung des Repräsentantenhauses – dem größeren der beiden Parlamentskammern – verabschiedet wird. Lorenzo Fontana, der Präsident der Handelskammer der rechten Liga, stoppte daraufhin abrupt seine Wortmeldung und die Abstimmung wurde sofort aufgerufen. Das als “Guillotine” bekannte Verfahren wurde in der Geschichte der Republik nur einmal im Repräsentantenhaus angewendet. Am Ende stimmten 183 Abgeordnete für das Gesetz und 116 dagegen.

Kommentare

Aktuelles

Plakate der beiden Kandidaten für die Stichwahl

Stichwahl um das Präsidentenamt im Iran

Im Iran findet am Freitag die Stichwahl um das Präsidentenamt zwischen dem Reformkandidaten Massud Peseshkian und dem Hardliner Said Jalili statt. Nach offiziellen Angaben erhielt Peseshkian in der ersten Runde am vergangenen Freitag 42,4 Prozent der Stimmen, während Dschalili mit 38,6 Prozent...

Mitglieder Öffentlichkeit