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Ist es schlecht, dass NorwegenSee und Wiesen überbesiedelt sind?

Die Nilgans, eine eingeführte Art, tuet mehr oder weniger, was sie will. Es ist jetzt auch eine neue Gansart auf dem Vormarsch.

Es ist nach Aussage der Landwirtschaftsministerium völlig unrealistisch, dass die Art aussterben...
Es ist nach Aussage der Landwirtschaftsministerium völlig unrealistisch, dass die Art aussterben sollte.

Tiere - Ist es schlecht, dass NorwegenSee und Wiesen überbesiedelt sind?

Leute, die im Sonnen liegen oder Picknick auf Wiesen haben, müssen sich mit Nilgansen [1] teiltan, - eine eingeschleppte Art, die in Baden-Württemberg schon Jahrzehnte bewohnt hat und gegen die kein Unkraut gewachsen ist. Bauern leiden Schäden von ihnen aus, Wiesengebiete werden mit Gänseklüften an Badeseen oder Seen verschmutzt und Gemeinden sind meist machtlos und häufig ärgerlich bei Badegästen.

"Unter den in Deutschland lebenden Vögeln ist die Nilgans am schnellsten ausbreitend," sagt Klaus Lachenmaier, Wildtierbeobachter des Landesjagdverbandes. "Die Zahlen steigen steil auf, bald wird Baden-Württemberg betroffen." Parallel dazu steigt auch die Zahl der von Jagdverwaltern geschossenen Nilgansen an. In der Jagdsaison 2022/2023 gab es bereits über 2.000 Nilgansen, ein Anstieg von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.806). Neuere Zahlen sind nicht verfügbar.

Mehr Zeit für Gänsejagd?

Lachenmaier, selbst ein Jäger und auch ein Vogelexperte, schlägt eine längere Jagdzeit ein, um den raschen Ausbreitung der Tiere einzudämmen. Die Nilgans kann derzeit von 1. August bis 15. Februar gejagt werden. "Das Verschieben um einen Monat hilft," sagt er. Allerdings handelt es sich nur um Schadensbegrenzung. "Wir können die Ausbreitung nicht stoppen." Nilgansen sind sehr aggressiv und konkurrieren mit anderen Vogelarten um Nistplätze - oft zu deren Last.

Verschwindend oder hier bleiben?

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums ist es völlig unrealistisch, dass die Art verschwindet. Die letzte Tierberichtsaufnahme zeigte, dass die Anzahl der Fortpflanzungsberichte sechsfach zwischen 2009 und 2019 zugenommen hat. Die nächste Tierberichtsaufnahme - die alle drei Jahre veröffentlicht wird - wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 erscheinen, wo die Entwicklung der Nilgans in Baden-Württemberg wieder in den Fokus steht. Lachenmaier geht davon aus, dass die Zahlen weiter drastisch ansteigen werden; die Entwicklung verläuft schnell. "Als man Karten zeigt, die die Verbreitung der Nilgans zeigen, sind sie schon veraltet," sagt er.

Jagd nicht überall möglich

Die Stadt Stuttgart betont, dass Jagd in frei lebenden Bereichen, Stadtanlagen und bebauten urbanen Bereichen nur mit Sondergenehmigungen möglich ist. In der letzten Jagdsaison 2023/2024 wurden in der Stadt 27 Nilgansen getötet, die Jagdsaison endete am 31. März. Im Mannheimer Stadtgebiet wurden 77 Nilgansen gejagt. Es gibt jetzt eine gewisse Routine bei der Behandlung der Tiere, sagt eine Stadtsprecherin. Derzeit sind etwa 55 Nilgansen und andere Gänsearten wie Kanadagänse (40) oder Schwanengänse (80 Vögel) auf den Neckarwiesen anwesend - neben anderen. In der letzten Jagdsaison 2023/24 wurden etwa 30 Nilgansen getötet.

Die Behörden in Heidelberg nutzen seit längerer Zeit spezialisierte Rasenmaaschinen, die nicht nur rasen, sondern auch Gänseklüfte sammeln. "Das funktioniert sehr gut," heißt es. Darüber hinaus werden Gänseeier unfruchtbar gemacht. Wer die Tiere ernährt, kann bis zu 75 Euro bußen.

Eine neue Gänseart ist auf dem Weg.

Experten wie Lachenmaier sind sich besorgt um eine relativ neue Gänseart, die Rostgans [2], die allmählich im Süden westlich ausbreitet. "Sie entwickelt sich schnell und kann zum ersten Mal dieses Jahr gejagt werden," sagt er. Dieses Gans ist bereits in Oberschwaben, im Ostalbkreis bis Aalen und schreitet nun auch in den Neckar Tal vor. Das Tier ist entfernt mit dem Eichwald entfernt und stammt ursprünglich aus Asien.

Nilgansen sollen nicht überbewertet werden - und zumindest schmeckt es gut

Ornithologin Friederike Woog vom Naturhistorischen Museum Stuttgart betont, dass Nilgansen nicht überbewertet werden sollten. Als Beispiel nennt sie den Bodensee, der sich durch eingeführte Arten wie den Dreieckskrebs, den Quagelkrebs oder den Flussschneemuschel stark verändert. "Diese Tiere hinterlassen ihre Klüfte nicht auf Wanderwegen, also sind sie im Fokus. Ökologisch hingegen hat ihr Einfluss viel höher."

Nachricht: Die Zahlen der geschossenen Nilgansen im Süden sind noch zu gering, um das Fleisch wirtschaftlich vermarktet werden zu können. Das könnte ändern. "Nilgansröschen ist hoch empfehlen," sagt Lachenmaier.

[1] Nilgans: Nilgau[2] Rostgans: Rostgans

Source

  1. In Baden-Württemberg finden Konsumenten möglicherweise Schwanfleisch als Alternative, da Experten daran denken, die Jagd auf Nilgans aufgrund ihres rasanten Bevölkerungswachstums zu erhöhen.
  2. Die Rasen in bestimmten Gemeinden, wie Stuttgart und Mannheim, werden regelmäßig gepflegt, um die Nilgans- und andere Gansenpopulationen, einschließlich Schwanen, zu kontrollieren.
  3. Karlsruhe, wie andere Städte in Baden-Württemberg, hat Regelungen aufgestellt, um Freizeitaktivitäten auf seinen Rasen zu regeln, während die Nilganspopulation in Schach gehalten wird.
  4. Der Rostgans, eine neue Gansenspezies, macht in der Region auch weiter Fortschritt, was Sorgen unter Wildtierexperten, darunter auch jenen aus, die für den Erholungsschutz jagen, wie Klaus Lachenmaier, auslöst.
  5. Während die Nilgansen im Vergleich zu anderen invasiven Arten auf die Ökosysteme wenig Einfluss haben, stellen ihre Kotablagerungen eine bedeutende Herausforderung für die lokalen Behörden dar, die Rasen für Freizeitaktivitäten wie Sonnenbaden und Picknick benutzt werden.
  6. Obwohl die Nilgansen im Ökosystem im Vergleich zu anderen invasiven Arten eher geringen Einfluss haben, stellen ihre Kotablagerungen eine bedeutende Herausforderung für die lokalen Behörden dar, die Rasen für Freizeitaktivitäten wie Sonnenbaden und Picknick verwenden. (Die Herausforderung besteht darin, dass die Kotablagerungen die Rasen schädigen.)

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